Die Geschichte der Juden in der christlichen Welt des Mittelalters ist eine Geschichte zunehmender gesellschaftlicher Marginalisierung. Als entscheidendes Medium gilt dabei gemeinhin die Predigt. Der Autor untersucht den predigtgebundenen Antijudaismus am Beispiel franziskanischer Prediger im spätmittelalterlichen Italien im Kontext politischer Kommunikation und Praxis. Die Prediger wussten um eine Toleranz, die Christen Juden schulden sollten, scheuten sich aber nicht, antijüdische Fiktionen einzusetzen, um einer diskriminierenden Judenfeindschaft das Wort zu reden, mit der sich Forderungen nach sozialer Ab- und Ausgrenzung von Juden verbanden. Wie sie dazu beitrugen, Juden aus christlichen Stadtgesellschaften des Späten Mittelalters auszugrenzen, wird am Beispiel Paduas dargestellt.
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