Ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre beschäftigte sich die Literatur mit der Darstellung der sozialen Probleme, mit denen Brasilien nach dem Ende des Militärregimes konfrontiert war. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit eine Reflexion über die Beziehung zwischen sozialer Marginalisierung und Sexualität anhand der Figuren in den Büchern Stella Manhattan (SANTIAGO, 1985) und A polaquinha (TREVISAN, 1985) vorgeschlagen, die beide 1985, dem Jahr des Endes des Militärregimes in Brasilien, veröffentlicht wurden. Anhand der Methodik einer bibliografischen Übersicht und theoretischer Referenzen von Lauretis (1994), Beauvoir (2009), Spivak (2010) und Sartre (1993) soll diese Arbeit die Frage nach der sozialen Verortung von Subjekten aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beleuchten. Einige Theoretiker wie Hall (1999, 2000, 2003) und Woodward (2000), die sich mit dem Thema der sozialen Identitäten in der Postmoderne beschäftigen, werden ebenfalls vorgestellt. Da das Ziel dieses Buches darin besteht, eine Parallele zwischen den beiden Werken zu ziehen, wird auch die Beziehung zwischen Sexualität und Macht nach Foucault (1988, 2007) und die Frage des Patriarchats und des weiblichen Geschlechts nach den theoretischen Annahmen von Engels (1980[1934]) aufgezeigt.