Trotz ihres Bildungsvorsprungs entscheiden sich junge Frauen beim Übergang von der Schule in den Beruf nach wie vor mehrheitlich für eine Ausbildung in einem der hochgradig weiblich segregierten Berufe, in denen diverse Nachteile strukturell angelegt sind. Hiervon ausgehend untersucht die vorliegende Arbeit empirisch, wie gesellschaftlich verbreitete Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Berufsfindungsprozessen junger Frauen bedeutsam werden. Im ersten Teil erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand zur Thematik sowie mit den hierbei relevanten theoretischen Erklärungsansätzen. Dem folgt die Erläuterung und erkenntnistheoretische Begründung unterschiedlicher Aspekte zur methodischen Vorgehensweise. Im Zentrum des dritten und gewichtigsten Teils der Arbeit stehen die Analyse des Datenmaterials und dessen theoretische Interpretation. Die Arbeit bietet einen tiefen Einblick in die Orientierungsmuster der derzeit 14- 17-jährigen Mädchengeneration und macht deutlich, dass geschlechterdifferente Berufswahlen primär Ausdruck eines Bemühens um Konformität mit stereotypen Vorstellungen in Bezug auf Beruf und Geschlecht sind.