Die menschliche Wahrnehmung läuft vorwiegend über die Augen. Es ist daher leicht nachvollziehbar, welch große Bedeutung das Sehen für Menschen hat. Fällt dieser Anteil der Wahrnehmung plötzlich durch einen Unfall oder schleichend durch eine chronische Erkrankung aus, bedeutet das für die Betroffenen sehr oft den Zusammenbruch einer visuell geprägten Welt und das Ende eines scheinbar glanzvollen und ereignisreichen Lebens. Erblindete Menschen sind wegen der starken Dominanz des visuellen Sinns auf spezielle Maßnahmen und Angebote im Rahmen der Rehabilitation angewiesen, um wieder Halt und Aktivitäten im Leben zu finden. Ausgehend von der Situation in Österreich werden rechtliche wie infrastrukturelle Rahmenbedingungen, verschiedene Rehabilitationsmaßnahmen und angebote, aktuelle Entwicklungstendenzen in der Augenheilkunde sowie die Tatsache fehlender aktueller, gesicherter Zahlen über blinde Menschen dargestellt. Der Zugang zu den Rohdaten von zwei unterschiedlichen Bereichen ausgehend (medizinische Versorgung sowie Beruf und Alltag) ermöglichen eine umfassende und realitätsnahe Darstellung der Lebenssituation erblindeter Menschen in Ostösterreich.