Der Begriff der sozialen Exklusion ist ein in neuerer Zeit in den Fokus der soziologischen Untersuchung rückender Aspekt sozialer Ungleichheit, der die Teilnahme an Schlüsselaktivitäten der Gesellschaft thematisiert und zu einem Hauptproblem entwickelter Gesellschaften erklärt. Der Kern von sozialer Exklusion liegt in einer prozesshaften, multidimensionalen Benachteiligung, die sich auf ökonomische, soziale, kulturelle und politische Teilhaberechte bezieht. Die Frage, ob und inwieweit soziale Exklusion zu einer Verringerung des politischen Interesses und der politischen Partizipation führt, ist in der vorliegenden Studie in doppelter Hinsicht zugespitzt: Haben die einzelnen Dimensionen sozialer Exklusion auf politische Partizipation und politisches Interesse unterschiedliche Einflüsse? Gibt es Differenzen im Aussagegehalt zwischen dem Konzept der sozialen Exklusion und den älteren von Armut und sozialer Ungleichheit? Zur Beantwortung dieser Fragen führt die Autorin anhand logistischer Regressionen Analysen mit Daten des Schweizer Haushalt-Panels durch. Die Ergebnisse stehen nur teilweise mit Theorien sozialer Exklusion im Einklang.