Während die Erfahrungen von Flüchtlingsfrauen in Lagern relativ gut erforscht sind, gibt es nur sehr wenige Studien, die sich mit den Erfahrungen von Flüchtlingsfrauen in Städten befassen. Abgesehen von der Mehrheit der gelagerten Flüchtlinge, die in ausgewiesenen Flüchtlingslagern leben, lebt eine wachsende Zahl von Flüchtlingen in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Der Grad der sozialen Integration ist insbesondere bei Flüchtlingen aus der Region der Großen Seen geringer als bei ihren Landsleuten aus den Nachbarländern. Der Anteil der Frauen an dieser Gruppe ist sehr hoch. In ihrem Bemühen, sich sozial zu integrieren und eine bessere Lebensgrundlage zu schaffen, stoßen sie auf kulturelle und sprachliche Barrieren. Sie sind nicht nur mit unzureichender humanitärer Hilfe konfrontiert, sondern auch mit explodierenden Lebenshaltungskosten und einem langwierigen Aufenthalt ohne unmittelbare Lösung. Mit einem besseren Verständnis der Erfahrungen dieses Flüchtlingsprofils können die humanitären Organisationen und die Entwicklungshilfe die Regierung dabei unterstützen, die Eigenständigkeit der Flüchtlinge zu stärken. Dieses Buch bietet einen frischen und neuen Einblick in das Leben dieser Gruppe von Flüchtlingen und liefert empirische Daten über ein besonderes sozioökonomisches Profil in einem ganz anderen soziokulturellen Umfeld.