Fragestellung und theoretische Grundlagen - Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Mittelalter und früher Neuzeit - Die Konstruktion von Sucht als Krankheit im medizinisch-psychiatrischen Diskurs der Moderne - Die Erfindung des Sozialen - Drogenkonsum und soziale Kontrolle im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts - Der Niedergang des Rehabilitationsideals seit den 1970er Jahren - u.a.
isolierte Ecken bzw. vor die Türen der Restaurants und Kneipen verbannt wird. War das Zigarettenrauchen in den westlichen Ländern bis in die Nachkriegszeit hinein ein allgemein gebilligtes und bei bestimmten Gelegenheiten sogar - wünschtes Phänomen, so wird es spätestens seit den 1960er Jahren mit dem Hinweis auf gesundheitliche Gefahren zu einem unerwünschten Verhalten, so 1 dass Raucher zunehmenden sozialen Ausgrenzungen unterliegen . Diese wenigen Beispiele belegen, dass es nicht in der Natur einer besti- ten Substanz liegt, wie mit ihr umgegangen wird, sondern dass dies im Zus- menhang mit den kulturellen Bewertungsmaßstäben einer Gesellschaft steht (vgl. Pfeiffer 1986; Völger/Welck 1982). "Die Einstellungen gegenüber Rausch und Ekstase im allgemeinen und gegenüber Drogen im besonderen werden nur verständlich, sieht man sie auf dem Hintergrund der generellen Prämissen, die die spezifische Weltsicht, die 'Weltanschauung', einer Kultur ausmachen" (Legnaro 1982a: 103f. ). Chemisch-pharmakologische Substanzen haben per se weder eine gefährliche oder ungefährliche Qualität noch ist ihr Konsum an sich moralisch zu beanstanden oder zu billigen. Diese Assoziationen werden vi- mehr erst durch menschliches Handeln produziert. Ob eine psychoaktive Su- tanz als Genussmittel, Therapeutikum, Nahrungsmittel, Rauschgift oder Droge bezeichnet und verwendet wird, ist ihr nicht eingeschrieben, sondern eine Folge gesellschaftlicher Konventionen. Der konkrete Bedeutungsgehalt einer Substanz entsteht erst durch symbolische Zuweisungsprozesse innerhalb eines besti- ten soziokulturellen Gefüges. Als Drogen können demzufolge all diejenigen Stoffe bezeichnet werden, die innerhalb einer Gesellschaft als Drogen klassi- ziert werden (vgl.
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isolierte Ecken bzw. vor die Türen der Restaurants und Kneipen verbannt wird. War das Zigarettenrauchen in den westlichen Ländern bis in die Nachkriegszeit hinein ein allgemein gebilligtes und bei bestimmten Gelegenheiten sogar - wünschtes Phänomen, so wird es spätestens seit den 1960er Jahren mit dem Hinweis auf gesundheitliche Gefahren zu einem unerwünschten Verhalten, so 1 dass Raucher zunehmenden sozialen Ausgrenzungen unterliegen . Diese wenigen Beispiele belegen, dass es nicht in der Natur einer besti- ten Substanz liegt, wie mit ihr umgegangen wird, sondern dass dies im Zus- menhang mit den kulturellen Bewertungsmaßstäben einer Gesellschaft steht (vgl. Pfeiffer 1986; Völger/Welck 1982). "Die Einstellungen gegenüber Rausch und Ekstase im allgemeinen und gegenüber Drogen im besonderen werden nur verständlich, sieht man sie auf dem Hintergrund der generellen Prämissen, die die spezifische Weltsicht, die 'Weltanschauung', einer Kultur ausmachen" (Legnaro 1982a: 103f. ). Chemisch-pharmakologische Substanzen haben per se weder eine gefährliche oder ungefährliche Qualität noch ist ihr Konsum an sich moralisch zu beanstanden oder zu billigen. Diese Assoziationen werden vi- mehr erst durch menschliches Handeln produziert. Ob eine psychoaktive Su- tanz als Genussmittel, Therapeutikum, Nahrungsmittel, Rauschgift oder Droge bezeichnet und verwendet wird, ist ihr nicht eingeschrieben, sondern eine Folge gesellschaftlicher Konventionen. Der konkrete Bedeutungsgehalt einer Substanz entsteht erst durch symbolische Zuweisungsprozesse innerhalb eines besti- ten soziokulturellen Gefüges. Als Drogen können demzufolge all diejenigen Stoffe bezeichnet werden, die innerhalb einer Gesellschaft als Drogen klassi- ziert werden (vgl.
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