Netzwerke von Schulen, Schulleitungen und Lehrkräften haben derzeit Hochkonjunktur, auch in der empirischen Bildungsforschung. Eher selten werden sie dabei jedoch mit Methoden der Sozialen Netzwerkanalyse untersucht, obwohl die Analyse von Beziehungsstrukturen wesentlich zur Erklärung von Lern- und Entwicklungsprozessen der Netzwerkbeteiligten beitragen kann. Während Analysen von Gesamtnetzwerken bereits Eingang in die empirische Schulforschung gefunden haben, stellt die Untersuchung egozentrierter Netzwerke noch eine Besonderheit dar. Analysen egozentrierter Netzwerke bieten mit ihren spezifischen Maßzahlen unter anderem den Vorteil, soziale Ressourcen in Form von Unterstützungspotenzialen sowie Informations- und Wissenszugänge von Personen zu erfassen.Die Beiträge in diesem Band basieren auf einer gemeinsamen Fachtagung des Zentrums zur Unterstützung der wissenschaftlichen Begleitung und Erforschung schulischer Entwicklungsprozesse (ZUSE) und der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg, in der aktuelle Hamburger Vernetzungsprojekte sowie Methoden zur Untersuchung von Netzwerken und sozialen Beziehungsgeflechten vorgestellt und diskutiert wurden. Sie beschäftigen sich aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen mit egozentrierten Netzwerken und deren Analyse. Neben einer theoretischen Einbettung und exemplarischen Anwendungen in der Praxis stehen besonders qualitative und quantitative Analysemethoden in konkreten Forschungsprojekten im Vordergrund. Aus den Beiträgen lassen sich allgemeine Schlussfolgerungen für die Erhebung und Auswertung egozentrierter Netzwerke ableiten.Insgesamt wird in diesem Band deutlich, dass ein breites methodisches Repertoire zur Verfügung steht, um die Beziehungen von Akteuren in sozialen Netzwerken zu untersuchen.
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