Strukturierung und Erfahrung der Arbeitslosigkeit sind heute einem dramatischen Wandel unterworfen, der von der Flexibilisierung und Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse in den entwickelten Wirtschaftssystemen bestimmt ist. In diesem Zusammenhang treten sowohl empirische als auch normative Fragen auf, die sich auf die Implikationen dieser Veränderungen für die Situation von Arbeitslosen und für die Gestaltung der sozialen Sicherungssysteme beziehen; so kann hier etwa sowohl nach der Funktionalität als auch nach der moralphilosophisch fundierten Rechtfertigung des voraussetzungslosen Grundeinkommens gefragt werden. Im vorliegenden Band finden sich daher philosophische Beiträge Seite an Seite mit sozialwissenschaftlichen Arbeiten aus mehreren Disziplinen. Es ist dies ein differenzierter und vielschichtiger Zugang zu einem der zentralen politischen Probleme unserer Tage, der allerdings sehr selten an die Fragestellung herangebracht wird. Renommierter Fachleute betrachten an - aus der internationalen Praxis und Diskussionen gegriffenen - Beispielen das komplexe Ineinanderspiel gesetzlicher Regulierungen und wirtschaftlicher Entwicklungstendenzen, von normativen und von empirischen Erwägungen.