Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Wohnen, Stadtsoziologie, einseitig bedruckt, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaft), Veranstaltung: Städte im demographischen Wandel, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1999 initiierte das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen (Heute: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) das Städtebauförderungsprogramm Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt . Ziel des Bund-Länder-Programms ist es der gewachsenen sozialräumlichen Polarisierung in deutschen Städten entgegenzuwirken und benachteiligte Stadtteile aufzuwerten und zu stabilisieren (Bundestransferstelle Soziale Stadt 2008a: 5). Inzwischen beteiligen sich bundesweit 498 Gebiete in 318 Gemeinden an dem Programm, das 1999 mit 161 Stadtteilen in 124 Gemeinden startete. Bis heute wurden dafür mehr als zwei Milliarden Euro investiert (Stand 2008). Die Gründe für die Initiierung des Programms gestalten sich dabei vielfältig: Seit den 1990er Jahren wird in der Wissenschaft, insbesondere in kommunalpolitischer und sozialwissenschaftlicher Literatur, auf eine zunehmende soziale Segregation in (groß-)städtischen Gebieten in Deutschland hingewiesen. Als Auslöser für diese negative Entwicklung sehen Experten die negativen Auswirkungen solcher - stark verkürzt - mit den Stichworten Globalisierung, Deindustriealisierung, Bedeutungszunahme von Informationstechnik und wissensbasierten Dienstleistungsbranchen sowie Deregulierung , verbundenen gesellschaftlichen Prozesse (Bundestransferstelle Soziale Stadt 2008: 10). Dabei gilt das Ruhrgebiet als eine Region, die besonders stark von diesen Prozessen betroffen ist und einen andauernden Strukturwandel vollzieht - weg von einer bis in die 1970er Jahre durch monostrukturelle Schwerindustrie dominierten Region, hin zu einer stark diversifizierten Wirtschaftsregion mit Kohle und Stahl (Vgl. Goch 2001: 35). Der mit diesem Deindustriealisierungsprozess einhergehende massive Verlust von Arbeitsplätzen und der durch Substitutions- und Rationalisierungsprozesse zunehmende internationale Wettbewerbsdruck fallen im Ruhrgebiet besonders schwer ins Gewicht (Vgl. Goch 2001: 32). Verstärkt werden diese negativen Auswirkungen des Strukturwandels auch durch allgemeine Entwicklungen im deutschen Städtesystem wie dem seit Jahren beobachteten Bevölkerungsrückgang und der zunehmenden kleinräumigen Polarisierung sozialer Lagen in den Städten (Vgl. Strohmeier 2003: 112). Das Schrumpfen der Städte , die Polarisierung von Armut und Reichtum sowie die ethnische und demographische Segregation in kaum einer anderen Region Deutschlands sind diese Phänomene so deutlich zu erkennen wie im Ruhrgebiet.[..]
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