In modernen Gesellschaften ist das Nach- und Nebeneinander von Ereignissen, von Handeln und Erleben im Laufe des individuellen Lebens, durch Karrieremuster und "Normalbiographien" geregelt. Es scheint, daß diese die Sicherheit der Lebensführung garantierenden Institutionen und sozialen Kalender für einen wachsenden Teil der Bevölkerung ihren selbstverständlichen Orientierungswert verlieren. Dies wird in dieser Untersuchung unter dem Stichwort der De-Institutionalisierung des Lebenslaufs diskutiert und am Beispiel einer besonderen Beschäftigtengruppe (Zeitarbeitnehmern) exemplarisch untersucht.…mehr
In modernen Gesellschaften ist das Nach- und Nebeneinander von Ereignissen, von Handeln und Erleben im Laufe des individuellen Lebens, durch Karrieremuster und "Normalbiographien" geregelt. Es scheint, daß diese die Sicherheit der Lebensführung garantierenden Institutionen und sozialen Kalender für einen wachsenden Teil der Bevölkerung ihren selbstverständlichen Orientierungswert verlieren. Dies wird in dieser Untersuchung unter dem Stichwort der De-Institutionalisierung des Lebenslaufs diskutiert und am Beispiel einer besonderen Beschäftigtengruppe (Zeitarbeitnehmern) exemplarisch untersucht. Die Frage lautet: Wie werden Alltagszeit und Lebenszeit wahrgenommen und gestaltet, wenn die Arbeits- und Lebensbedingungen von Diskontinuität gekennzeichnet sind und Flexibilität zur (notwendigen) Tugend wird?Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dr. Hanns-Georg Brose ist Professor für Soziologie an der Universität-Gesamthochschule Duisburg. Monika Wohlrab-Sahr ist Hochschulassistentin für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Michael Corsten ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Bildungsforschung in Berlin.
Inhaltsangabe
I. Einleitung.- Über die Gestaltung von Alltagszeit und Lebenszeit in Zeiten der Diskontinuität und Flexibilität.- II. Die Vermittlung von sozialer Zeit, Lebenszeit und Alltagszeit.- 1. Soziale Zeit: ein erster Annäherungsversuch.- 2. Zeitstrukturen der Lebenswelt: zweite Annäherung.- 3. Koordination und Synchronisation sozialer Zeiten und der Lebenszeit.- 4. Soziale Differenzierung: "Spaltung" der Zeiten sozialer Systeme und gesellschaftliche Zeitsemantik.- 5. Veränderungstendenzen im Bereich sozialer Zeit.- 6. Zusammenfassende und überleitende Betrachtungen: Eine "nicht-mehr-lineare" Konzeption von Zeit.- III. Biographische Entwicklungen in der Zeitarbeit.- 1. Befunde zum (Berufs-)Lebenslauf von Zeitarbeitnehmer/innen.- 2. Biographien in der Zeitarbeit.- 3. Herr Göbel: Über Schwierigkeiten des Beginnens und die Unmöglichkeit, ein Ende zu finden.- 4. Kontrastierung und gedankenexperimentelle Bestimmuung typischer Merkmale.- 5. Der Typus: "Differenz".- 6. Krisenhafte Verläufe und biographische Steuerungsversuche: selektive Reduktion.- 7. Die Gegen-"Option" Einheit: Der Idealisierungstyp.- 8. Vervollständigung der Typenübersicht.- 9. Das Typentableau.- IV. Biographische Zeitperspektiven und zeitbezogenes Erleben und Handeln im Alltag.- 1. Konzeptionelle Klärungen.- 2. Der Zusammenhang von biographischer Zeitperspektive (BZP) und zeitbezogenem Erleben und Handeln im Alltag (ZEHA).- 3. Typische Konstellationen von BZP und ZEHA.- 4. Biographische Zeitperspektive und zeitbezogenes Erleben und Handeln: Weitere typische Konstellationen.- V. Bilder vom eigenen Leben.- 1. Leben als Werk.- 2. Balance (Balanceakt oder Gleichgewicht).- 3. Leben als Kampf.- 4. Aufs falsche Gleis geschoben: Leben als Schicksal.- 5. Leben als endloser Prozeß.- 6. Lebenals subjektive Entfaltung.- 7. Leben als gelebte Fremdheit.- 8. Resümee: Lebensbilder und Muster biographischer Entwicklung.- VI. Lebensarrangements.- 1. Die Verankerung von Zeitarbeit im Lebensarrangement: Separations-, Integrations- und Identitätsmodelle.- 2. Muster des Bezugs auf Intimität und Generativität: Restabilisierung, Auflösung und Verschiebung von Grenzen.- VII. Institutionalisierung und De-Institutionalisierung in den zentralen Lebensbereichen.- 1. "Ungeregelte" Intimität: De-Institutionalisierungsprozesse in den privaten Lebensarrangements von Zeitarbeitskräften.- 2. De-Institutionalisierung und neue Institutionalisierung: Zur Bedeutung der Zeitarbeit als Arbeits- und Beschäftigungsverhältnis.- VIII. Schluß.- IX. Literatur.- X. Anhang.
I. Einleitung.- Über die Gestaltung von Alltagszeit und Lebenszeit in Zeiten der Diskontinuität und Flexibilität.- II. Die Vermittlung von sozialer Zeit, Lebenszeit und Alltagszeit.- 1. Soziale Zeit: ein erster Annäherungsversuch.- 2. Zeitstrukturen der Lebenswelt: zweite Annäherung.- 3. Koordination und Synchronisation sozialer Zeiten und der Lebenszeit.- 4. Soziale Differenzierung: "Spaltung" der Zeiten sozialer Systeme und gesellschaftliche Zeitsemantik.- 5. Veränderungstendenzen im Bereich sozialer Zeit.- 6. Zusammenfassende und überleitende Betrachtungen: Eine "nicht-mehr-lineare" Konzeption von Zeit.- III. Biographische Entwicklungen in der Zeitarbeit.- 1. Befunde zum (Berufs-)Lebenslauf von Zeitarbeitnehmer/innen.- 2. Biographien in der Zeitarbeit.- 3. Herr Göbel: Über Schwierigkeiten des Beginnens und die Unmöglichkeit, ein Ende zu finden.- 4. Kontrastierung und gedankenexperimentelle Bestimmuung typischer Merkmale.- 5. Der Typus: "Differenz".- 6. Krisenhafte Verläufe und biographische Steuerungsversuche: selektive Reduktion.- 7. Die Gegen-"Option" Einheit: Der Idealisierungstyp.- 8. Vervollständigung der Typenübersicht.- 9. Das Typentableau.- IV. Biographische Zeitperspektiven und zeitbezogenes Erleben und Handeln im Alltag.- 1. Konzeptionelle Klärungen.- 2. Der Zusammenhang von biographischer Zeitperspektive (BZP) und zeitbezogenem Erleben und Handeln im Alltag (ZEHA).- 3. Typische Konstellationen von BZP und ZEHA.- 4. Biographische Zeitperspektive und zeitbezogenes Erleben und Handeln: Weitere typische Konstellationen.- V. Bilder vom eigenen Leben.- 1. Leben als Werk.- 2. Balance (Balanceakt oder Gleichgewicht).- 3. Leben als Kampf.- 4. Aufs falsche Gleis geschoben: Leben als Schicksal.- 5. Leben als endloser Prozeß.- 6. Lebenals subjektive Entfaltung.- 7. Leben als gelebte Fremdheit.- 8. Resümee: Lebensbilder und Muster biographischer Entwicklung.- VI. Lebensarrangements.- 1. Die Verankerung von Zeitarbeit im Lebensarrangement: Separations-, Integrations- und Identitätsmodelle.- 2. Muster des Bezugs auf Intimität und Generativität: Restabilisierung, Auflösung und Verschiebung von Grenzen.- VII. Institutionalisierung und De-Institutionalisierung in den zentralen Lebensbereichen.- 1. "Ungeregelte" Intimität: De-Institutionalisierungsprozesse in den privaten Lebensarrangements von Zeitarbeitskräften.- 2. De-Institutionalisierung und neue Institutionalisierung: Zur Bedeutung der Zeitarbeit als Arbeits- und Beschäftigungsverhältnis.- VIII. Schluß.- IX. Literatur.- X. Anhang.
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