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Die säuberliche Trennung der wissenschaftlichen Disziplinen, die sich überall eingespielt hat, führt dazu, daß bei der Aufarbeitung der komplexen Probleme die übergreifenden Gesichtspunkte aus dem Blick geraten sind. Die Historiker haben sich auf die Bearbeitung ihrer gewohnten Quellen beschränkt, die Psychologen auf die aktuellen Probleme ihrer Klienten. Viel zu lange wurde versäumt, grenzüberschreitende Interessen zu thematisieren und wahrzunehmen. In dem vorliegenden Buch beschäftigen sich erstmals Historiker und psychoanalytische (Kinder-)Therapeuten mit einem naheliegenden, bislang jedoch…mehr

Produktbeschreibung
Die säuberliche Trennung der wissenschaftlichen Disziplinen, die sich überall eingespielt hat, führt dazu, daß bei der Aufarbeitung der komplexen Probleme die übergreifenden Gesichtspunkte aus dem Blick geraten sind. Die Historiker haben sich auf die Bearbeitung ihrer gewohnten Quellen beschränkt, die Psychologen auf die aktuellen Probleme ihrer Klienten. Viel zu lange wurde versäumt, grenzüberschreitende Interessen zu thematisieren und wahrzunehmen. In dem vorliegenden Buch beschäftigen sich erstmals Historiker und psychoanalytische (Kinder-)Therapeuten mit einem naheliegenden, bislang jedoch vernachlässigten Thema: Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Autorinnen und Autoren hatten sich vor einiger Zeit in der Politischen Akademie Tutzing zusammengefunden, um hierzu ein fächerübergreifendes Gespräch zu versuchen. Einig waren sie sich in der Erkenntnis, daß Prägungen, die in der Kindheit erfahren wurden, lebenslang wirksam sind, daß diese Prägungen auch auf nachfolgende Gen erationen weiterwirken und daß daher die Geschichte des Nationalsozialismus kein von der psychischen Dimension abgekoppeltes Objekt der Forschung sein kann. Kaum jemand wird so abgebrüht sein, daß ihn die Schicksale der leidenden Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg nicht mit Entsetzen erfüllen würden. Ihre Geschichte zu erforschen, zu beschreiben und zu deuten und gleichzeitig die Auswirkungen dieser Erfahrungen bis hinein in die Gegenwart erkennen und bearbeiten zu können, war die Aufgabe, der sich die Autorinnen und Autoren mit großem Engagement gewidmet haben. In diesem Buch werden keine abschließenden Erkenntnisse vorgelegt, sondern es sollen Denkanstöße gegeben werden. Dies ist um so wichtiger, wenn man sich vor Augen hält, daß die Generation, die derzeit in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und im Bildungssystem tonangebend ist, ihre Kindheit in der Zeit des Nationalsozialismus verlebt hat und dort erhaltene Prägungen bis in die Jetztzeit hinein w eiterträgt. Insofern versteht sich dieses Buch auch als Beitrag zur Schärfung des politischen Bewußtseins.