Was bedeutete "sozialistische Waffenbrüderschaft" unter den Bedingungen des Ost-West-Konflikts? Um die Rolle der Streitkräfte des Warschauer Paktes militärgeschichtlich einordnen zu können, müssen sie von drei Seiten betrachtet werden: Als die bewaffnete Macht eines Staates prägten sie die nationale Pfadabhängigkeit; als Teil der östlichen Militärallianz waren sie in Bündnisstrukturen eingebunden und mit dem sowjetischen Führungsanspruch konfrontiert; schließlich wirkten sich bilaterale Beziehungen auf das jeweilige Militär aus. Der gemeinsame Blick auf die Streitkräfte der DDR und Rumäniens von den 1950er Jahren bis zum Ende des Kalten Krieges lässt dieses Beziehungsdreieck deutlich erkennen. Deutsche und rumänische Historiker untersuchen zum einen die Kontakte führender Militärs auf der politischen Ebene, zum anderen die Teilnahme beider Seiten an Manövern des Warschauer Paktes. Darüber hinaus gilt das Interesse der Militärhilfe in Afrika und im Nahen Osten. Unterm Strich wird deutlich, wie sehr die Nationale Volksarmee und die Armata Romana von den politischen Konjunkturen abhingen. Der politische Anspruch auf sozialistische Solidarität im Sinne des proletarischen Internationalismus stand nicht selten in einem Spannungsverhältnis zu den nationalen Interessen der einzelnen Staaten. Die militärgeschichtlichen Analysen werden ergänzt durch die Präsentation ausgewählter deutscher und rumänischer Dokumente.
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