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Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen großen Zerstörungen stand in Deutschland die Frage des Wiederaufbaus der Städte im Mittelpunkt. Nach einer Phase der Wiederherstellung und Sanierung beschädigter, aber noch gebrauchsfähiger Wohnungen musste massiv über den Neubau von Wohnungen nachgedacht werden. Dieses erfolgte in einem umfassenden Sinn. Die verschiedenen Ideen und Konzepte für den Aufbau des…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen großen Zerstörungen stand in Deutschland die Frage des Wiederaufbaus der Städte im Mittelpunkt. Nach einer Phase der Wiederherstellung und Sanierung beschädigter, aber noch gebrauchsfähiger Wohnungen musste massiv über den Neubau von Wohnungen nachgedacht werden. Dieses erfolgte in einem umfassenden Sinn. Die verschiedenen Ideen und Konzepte für den Aufbau des zerstörten Landes waren sehr vielfältig und voneinander verschieden. Die Diskussionen unter Experten, Politikern und Bürgern waren sehr variantenreich. Verkürzt könnte dies als ein Streit zwischen konservativen Ideen (Heimatschutzstil) auf der einen und linken Vorstellungen (Neues Bauen) auf der anderen Seite bezeichnet werden. Die Nuancen zwischen den beiden Polen waren dabei vielfältig.
Die deutsche Nachkriegsentwicklung führte zur Teilung des Landes mit verschiedenen Gesellschaftssystemen und in der Konsequenz zu zwei deutschen Staaten.
Auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone wurde das Gesellschaftssystem nach dem Vorbild der Sowjetunion gestaltet. In wirtschaftlicher Hinsicht begann die Umgestaltung von einer, noch kapitalistischen Strukturen gehorchenden Organisation, hin zu einem planwirtschaftlichen System. Begonnen wurde mit der Verstaatlichung der industriellen Großbetriebe. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Errichtung des neuen Wirtschaftssystems war die Bodenreform, d.h. die allmähliche Beseitigung des privaten Besitzes an Grund und Boden.
Auf dieser Grundlage entwickelte sich ein Ansatz zur Lösung der drängenden Wohnungsprobleme, der als sozialistisches Wohnkonzept bezeichnet wird. Dieses Konzept ist seinem Ursprung nach Eines, was unter den Bedingungen der bürgerlichen Gesellschaft, im kapitalistischen Wirtschaftssystem ersonnen wurde. Eine Umsetzung dieser Ansätze müsste im DDR-Wohnungsbau abzulesen sein. Die Frage lautete also: Ist das sozialistische Wohnkonzept Leitidee gewesen bzw. umgesetzte gebaute Realität geworden?
Die Urväter dieser Ideen hatten noch keine Möglichkeit der Umsetzung, weil die wirtschaftlichen und politischen Grundvoraussetzungen nicht erfüllt waren. In der DDR wurden diese Rahmenbedingungen hergestellt. Daraus ergab sich die Frage, inwieweit die Ideen jener Theoretiker der sozialistischen Wohnreform dem realen Wohnungsbau in der DDR, zugrunde lagen. Die Vermutung darüber stützt sich darauf, dass die äußeren Bedingungen - wirtschaftlich und politisch - für den Wohnungs- und Städtebau im sich entwickelnden sozialistischen System, hinsichtlich besagter Reformideen sehr günstig gewesen sein müssten.
Der Wohnungsbau in der DDR war gekennzeichnet durch verschiedene Paradigmenwechsel und kann in einzelne Phasen eingeteilt werden. Diese werden dargestellt und dienen als theoretischer Grundstock für die Behandlung des Beispiels Halle-Neustadt. Diese große Neubaustadt in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt Halle steht symbolhaft für die Wohnungsbaupolitik der DDR. Angesichts dieser Tatsache können Forschungsergebnisse von Halle-Neustadt auf andere Gebiete übertragen werden und umgekehrt. Es wird also stellenweise auch von anderen Gebieten beispielhaft die Rede sein. Aufgrund der administrativen Organisation der DDR als zentralistisches Macht- und Verwaltungssystem ist dies möglich. Einige Gründe für die Wahl dieses Beispiels sollen trotzdem vorgebracht werden.
Halle-Neustadt ist als echte Neugründung auf der grünen Wiese zu betrachten. Sie war also anders als viele Großwohnsiedlungen der DDR nicht als Stadtrandsiedlung oder Satellit einer bereits vorhandenen Stadt, wie z.B. Berlin-Marzahn oder Leipzig-Grünau geplant, sondern ihre Gründungsväter und Planer nahmen für sich in Anspruch, eine...
Autorenporträt
Matthias Hunger, geboren 1977, lebt in Nürnberg.