Spätestens seit Veröffentlichung der PISA- und KIGGS-Studien hat sich das gesellschaftliche Bewusstsein für Kinder und Jugendliche in Deutschland geschärft. Das schlägt sich in den Angeboten der kinder- und jugendpsychiatrischen Praxen, sozialpädiatrischen Zentren und Institutsambulanzen nieder. In der Multiplität der Möglichkeiten stellt sich oft die Frage, welche Behandlungsart die Richtige ist. Soziale Arbeit in der Sozialpsychiatrie ist ein zunehmend ambulantes Arbeitsfeld. Dabei kann von einer flächendeckenden Versorgung kaum die Rede sein. Ziel dieser Arbeit ist eine exemplarische Beschreibung eines Behandlungskonzeptes, das sich Kinder- und Jugendpsychiatern offeriert, die ihren Patienten sozialpsychiatrische Angebote unterbreiten wollen. Nach Darstellung des Arbeitsfeldes und der formellen Bedingungen dieses Konzeptes, verdeutlichen zwei Einzelfallanalysen Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischer Interventionen im theoretischen Bezug zu Lernstörungen und deren Verursachung. Eine im theoretischen Teil durchgeführte Dokumentenanalyse wird durch drei Experteninterviews untermauert, die wiederum Erkenntnisse in den Einzelfallanalysen eröffnen.