Die Studie analysiert den Wandel der Organisation und der Politik der IG Chemie-Papier-Keramik seit den siebziger Jahren. Als Leitimpulse dieses Wandels gelten das Auslaufen des Wachstums-Vollbeschäftigungs-Automatismus der bundesdeutschen Wirtschaftswundergesellschaft, die Politisierung industrieller Produktion durch eine gesellschaftlich breitenwirksame Ökologiekritik und die mit der Entwicklung zur Angestelltengesellschaft verbundenen gewerkschaftlichen Rekrutierungsprobleme. Die Aufnahme und Verarbeitung dieser Probleme durch die IG Chemie-Papier-Keramik erfolgt im Sinne einer…mehr
Die Studie analysiert den Wandel der Organisation und der Politik der IG Chemie-Papier-Keramik seit den siebziger Jahren. Als Leitimpulse dieses Wandels gelten das Auslaufen des Wachstums-Vollbeschäftigungs-Automatismus der bundesdeutschen Wirtschaftswundergesellschaft, die Politisierung industrieller Produktion durch eine gesellschaftlich breitenwirksame Ökologiekritik und die mit der Entwicklung zur Angestelltengesellschaft verbundenen gewerkschaftlichen Rekrutierungsprobleme. Die Aufnahme und Verarbeitung dieser Probleme durch die IG Chemie-Papier-Keramik erfolgt im Sinne einer branchenzentrierten Industriepolitik, die auf branchenwirtschaftliche Kooperation anstelle konflikthafter Interessendurchsetzung als zentrales Vertretungsmittel setzt. Diese Politik bildet eine Variante einer allgemeinen Tendenz, die branchenübergreifenden gewerkschaftspolitischen Positionen dauerhaft die Substanz entzieht.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Schriften des Zentralinstituts für sozialwiss. Forschung der FU Berlin 78
Dr. disc. pol. Jürgen Kädtler arbeitet als Sozialforscher am Soziologischen Institut an der Georg-August-Universität Göttingen (SOFI). Dr. rer. pol. Hans Hermann Hertle arbeitet als Sozialforscher und wissenschaftlicher Publizist in Berlin.
Inhaltsangabe
1. Gewerkschaftspolitik unter dem Primat der Industriepolitik.- 2. Industrienvielfalt in der Industriegewerkschaft: der Organisationsbereich.- 2.1. Der wirtschaftliche und beschäftigungsstrukturelle Handlungsrahmen.- 2.2. Die Mitglieder - Strukturen und Entwicklungen.- 3. Tarifpolitik bis Mitte der siebziger Jahre.- 3.1. Getrennt marschieren ohne vereint zu schlagen - tarifpolitische Strukturprobleme.- 3.2. Betriebsnahe Tarifpolitik 1970.- 3.3. Der Chemiestreik 1971.- 3.4. Der Streik als Katalysator innergewerkschaftlicher Gegensätze.- 4. Die Zentralisierung der Organisation im Konflikt um die Rolle der Vertrauensleute.- 4.1. Institutionalisierung und Aufbau gewerkschaftlicher Vertrauensleutekörper.- 4.2. Betriebliche Vertrauensleute - die Gegen-Institutionalisierung einer Nebenbetriebsverfassung in der chemischen Industrie.- 4.3. Diskussionen und Vorstöße zur Ersetzung der betrieblichen durch gewerkschaftliche Vertrauensleute.- 4.4. Die Umorientierung - von der Ablehnung zur Akzeptanz der betrieblichen Vertrauensleute.- 4.5. Die Umdefinition des Problems als "Satzungskonflikt".- 4.6. Die Lösung.- 4.7. Die Nachbereitung des Gewerkschaftstages von Mannheim: administrative und personelle Konsequenzen.- 5. Exkurs: Zentralisierung als Mittel und Folge der Bewältigung finanzökonomischer Probleme.- 5.1. Die Mitglieder als Beitragszahler: die Sicherung von Einnahmen als organisationspolitische Herausforderung.- 5.2. Die Entwicklung der Ausgaben.- 5.3. Zusammenfassung.- 6. Tarifpolitik als Element der Chemiesozialpartnerschaft.- 6.1. Der Bundesentgelttarifvertrag für die chemische Industrie (BETV).- 6.2. Arbeitszeitpolitik zwischen gesamtgesellschaftlicher Verabredung und gewerkschaftspolitischer Polarisierung.- 7. Chemiepartnerschaft - ein Modellbranchenzentrierter Industriepolitik.- 7.1. Die Institutionalisierung des Umweltschutzes als gewerkschaftliches Politikfeld.- 7.2. Die Umweltpolitik der IG Chemie zwischen Seveso und Sandoz - von der Industriekritik zum Veitrauensschutz.- 7.3. Umweltpolitik konkret: vom Dissens zum Konsens mit der Industrie.- 7.4. Zwischen gesellschaftlicher Konsenssuche und Branchenlobbyismus: das Beispiel der Bio- und Gentechnologie.- 8. Europäische Integration und gewerkschaftlicher Einfluß: Aussichten einer Chemiepartnerschaft unter den Bedingungen transnationaler Industriepolitik in der EG.- 8.1. Zur Europäisierung umweltpolitischer und anderer chemierelevanter EntScheidungsprozesse.- 8.2. Der Conseil Européen des Fédérations de l'Industrie Chimique: ein europäischer Industrieverband als EG-Braintrust.- 8.3. Die Europäische Föderation der Chemiegewerkschaften (EFCG).- 8.4. Zusammenfassung.- 9. Chemiepartnerschaft: die industriepolitische Wende der industriellen Beziehungen.- Periodika.- Abkürzungsverzeichnis.
1. Gewerkschaftspolitik unter dem Primat der Industriepolitik.- 2. Industrienvielfalt in der Industriegewerkschaft: der Organisationsbereich.- 2.1. Der wirtschaftliche und beschäftigungsstrukturelle Handlungsrahmen.- 2.2. Die Mitglieder - Strukturen und Entwicklungen.- 3. Tarifpolitik bis Mitte der siebziger Jahre.- 3.1. Getrennt marschieren ohne vereint zu schlagen - tarifpolitische Strukturprobleme.- 3.2. Betriebsnahe Tarifpolitik 1970.- 3.3. Der Chemiestreik 1971.- 3.4. Der Streik als Katalysator innergewerkschaftlicher Gegensätze.- 4. Die Zentralisierung der Organisation im Konflikt um die Rolle der Vertrauensleute.- 4.1. Institutionalisierung und Aufbau gewerkschaftlicher Vertrauensleutekörper.- 4.2. Betriebliche Vertrauensleute - die Gegen-Institutionalisierung einer Nebenbetriebsverfassung in der chemischen Industrie.- 4.3. Diskussionen und Vorstöße zur Ersetzung der betrieblichen durch gewerkschaftliche Vertrauensleute.- 4.4. Die Umorientierung - von der Ablehnung zur Akzeptanz der betrieblichen Vertrauensleute.- 4.5. Die Umdefinition des Problems als "Satzungskonflikt".- 4.6. Die Lösung.- 4.7. Die Nachbereitung des Gewerkschaftstages von Mannheim: administrative und personelle Konsequenzen.- 5. Exkurs: Zentralisierung als Mittel und Folge der Bewältigung finanzökonomischer Probleme.- 5.1. Die Mitglieder als Beitragszahler: die Sicherung von Einnahmen als organisationspolitische Herausforderung.- 5.2. Die Entwicklung der Ausgaben.- 5.3. Zusammenfassung.- 6. Tarifpolitik als Element der Chemiesozialpartnerschaft.- 6.1. Der Bundesentgelttarifvertrag für die chemische Industrie (BETV).- 6.2. Arbeitszeitpolitik zwischen gesamtgesellschaftlicher Verabredung und gewerkschaftspolitischer Polarisierung.- 7. Chemiepartnerschaft - ein Modellbranchenzentrierter Industriepolitik.- 7.1. Die Institutionalisierung des Umweltschutzes als gewerkschaftliches Politikfeld.- 7.2. Die Umweltpolitik der IG Chemie zwischen Seveso und Sandoz - von der Industriekritik zum Veitrauensschutz.- 7.3. Umweltpolitik konkret: vom Dissens zum Konsens mit der Industrie.- 7.4. Zwischen gesellschaftlicher Konsenssuche und Branchenlobbyismus: das Beispiel der Bio- und Gentechnologie.- 8. Europäische Integration und gewerkschaftlicher Einfluß: Aussichten einer Chemiepartnerschaft unter den Bedingungen transnationaler Industriepolitik in der EG.- 8.1. Zur Europäisierung umweltpolitischer und anderer chemierelevanter EntScheidungsprozesse.- 8.2. Der Conseil Européen des Fédérations de l'Industrie Chimique: ein europäischer Industrieverband als EG-Braintrust.- 8.3. Die Europäische Föderation der Chemiegewerkschaften (EFCG).- 8.4. Zusammenfassung.- 9. Chemiepartnerschaft: die industriepolitische Wende der industriellen Beziehungen.- Periodika.- Abkürzungsverzeichnis.
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