Um das Erstarken autoritärer Bewegungen und die Wahlerfolge autoritärer Parteien besser verstehen und einschätzen zu können, ist ein detaillierter und differenzierter Blick auf die Autoritarismusforschung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung notwendig. Vor dem Hintergrund von Diskussionen über die Ursachen aktueller autoritärer Dynamiken und über neue Ausformungen des Autoritarismus legt Markus Brunner eine detaillierte und systematische Darstellung der vielfältigen Autoritarismusforschung der Frankfurter Schule vor. Die Diskussionen um den so genannten »autoritären Charakter«, die Propagandaforschung sowie die massenpsychologischen Überlegungen zum Autoritarismus werden vorgestellt und im Kontext ihrer Rezeption sowie gegenwärtiger sozialpsychologischer Debatten neu beleuchtet und auf ihre Aktualität hin befragt. Brunner plädiert dabei insbesondere für eine dynamischere und stärker massenpsychologisch orientierte Perspektive und macht deutlich, wie diese zu einem besseren Verständnis des heutigen Autoritarismus beiträgt.