Das soziale Leben unserer nachsten Tierverwandten wird seit 15 Jahren von Anthropologen, Psychologen und Zoologen in gemeinsa mer Arbeit erforscht. An dieser Entwicklung war das nichtangel sachsische Europa kaum beteiligt. Von den 110 gegenwartig laufen den Feldstudien iiber soziale Organisation und Okologie freilebender Primaten sind nur 9 kontinentalen Ursprungs. Japan allein verzeich net dagegen 30 laufende Projekte. In deutscher Sprache stehen dem Nichtfachmann fast nur Ubersetzungen populiirer englischer Biicher zur Verfiigung, so z. B. die hervorragenden und anschaulichen Schil derungen von Jane van Lawick-Goodall iiber die Schimpansen und von George Schaller iiber Gorillas. Auch das vorliegende Buch wurde zuerst auf Einladung eines amerikanischen Verlags in englischer Sprache verfaJ3t. Ich schrieb es fiir Studenten der Sozialanthropologie in der Absicht, ihnen einen Uberblick iiber die neuen Ergebnisse und die Aussichten der Prima tensoziologie zu vermitteln und ihnen Ansatze zu einer Vergleichs basis fiir das Studium menschlicher Gesellschaften zu geben. Das zentrale Thema ist die dem hochzivilisierten Menschen kaum mehr gegenwartige, dem Biologen hingegen selbstverstandliche Tatsache, daJ3 soziale Organisation den 6kologischen Bedingungen der Um welt angepaJ3t sein muJ3. Die in verschiedenen Biotopen lebenden und darin verschieden wirtschaftenden Populationen der Art Mensch haben diese Anpassungen durch Varianten ihrer Zivilisation und Kultur geleistet. Auch Tiere lernen von ihrer Umwelt und pas- . . . Kultur-Okologie ist denn auch das Thema der von Walter Goldschmidt heraus gegebenen Buchreihe, in der dieser Band ursprfinglich erschien. Aus dieser Themastellung erklaren sich die Ausfiihrungen fiber Kultur als Umweltsanpas sung am Anfang des einleitenden Kapitels.
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