Die Beschränkung von Unternehmen auf die Herstellung von Gütern und Dienstleistungen lässt sich in der Praxis kaum mehr durchhalten. Gesellschaftliche Entwicklungen und politisches Handeln verändern kontinuierlich die Marktbedingungen und wirken z.T. unmittelbar in die Unternehmenssphäre hinein. Neben das strategische Lobbying und die Public Relations des 20. Jahrhunderts ist daher Public Affairs (PA) getreten. In seiner Grenzstellenfunktion nun, bietet PA wenig Potential für länderübergreifende Standardisierung. Es ist dieses letzte Phänomen - die kontextabhängige Varianz unternehmerischer PA - welches die Autorin Isabel Schauerte in den Blick nimmt. Mit Hilfe der ökonomischen Varianten des Neoinstitutionalismus entwirtft sie ein analytisches Modell, welches Institutionen als erklärende, PA- Strategien als Zielvariablen spezifiziert. Die theoretische Analyse wird durch eine empirische Studie ergänzt, deren Anliegen eine Hypothesenprüfung ist. Als Zielvariablen dienen Daten über PA-Strategieausprägungen, die im Zuge einer Umfrage zum PA-Management deutscher, französischer und US-amerikanischer Großunternehmungen ermittelt werden.