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Für das Verständnis der Geschichte der Soziologie im zwanzigsten Jahrhundert ist es unabdingbar, die Debatten und institutionellen Strukturen zu rekonstruieren, die das Fach geprägt haben. Für Deutschland, das in diesem "langen Jahrhundert" sechs Herrschaftssysteme erlebt hat, gilt dies ganz besonders. Uta Gerhardt zeigt eindrucksvoll, wie man eine Geschichte der Soziologie als Gesellschaftsgeschichte schreiben muss. In sechs chronologisch geordneten Studien werden Bruchlinien, Anschlußstellen und Widersprüche der Fachgeschichte beleuchtet. Zunächst die Abkehr vom Sozialdarwinismus, die…mehr

Produktbeschreibung
Für das Verständnis der Geschichte der Soziologie im zwanzigsten Jahrhundert ist es unabdingbar, die Debatten und institutionellen Strukturen zu rekonstruieren, die das Fach geprägt haben. Für Deutschland, das in diesem "langen Jahrhundert" sechs Herrschaftssysteme erlebt hat, gilt dies ganz besonders.
Uta Gerhardt zeigt eindrucksvoll, wie man eine Geschichte der Soziologie als Gesellschaftsgeschichte schreiben muss. In sechs chronologisch geordneten Studien werden Bruchlinien, Anschlußstellen und Widersprüche der Fachgeschichte beleuchtet. Zunächst die Abkehr vom Sozialdarwinismus, die Wilhelm Dilthey initiierte und die den Welterfolg der WeberschenTheorie erst ermöglichte. Im Fokus steht dann das Fortleben der Soziologie in der Emigration. Als wichtigsten Impulsgeber in der Stunde Null würdigtdie Autorin Edward Y. Hartshorne, bevor sie den Neubeginn der empirischen Sozialforschung analysiert. In den kontroversen 1960er Jahren folgt Gerhardt dem langen Schatten des Positivismus, um abschließend die Herausforderungen der Wiedervereinigung für die Soziologie zu analysieren.
Eine einzigartige, überzeugende Diskursgeschichte der Soziologie im zwanzigsten Jahrhundert.
Autorenporträt
Uta Gerhardt, geboren 1938 in Thüringen, Soziologin, lehrte unter anderem an den Universitäten Berlin, Konstanz, London und Heidelberg (bis 2003) sowie an der New York University und der Harvard University.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Heute werden über die Soziologie nicht mal mehr Witze gerissen, seufzt Rezensent Jörg Später über den von ihm beobachteten Bedeutungsverlust der Wissenschaft. Uta Gerhardts Überblick zur Soziologie im 20. Jahrhundert hat er mit Interesse zur Hand genommen, und er schätzt die Autorin als verdienstvolle Soziologin, deren Waffen in den wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen der sechziger Jahre gehärtet wurden. Allerdings erkennt er in dem Buch auch das Bemühen, Marxisten und Positivisten aus der Ahnenreihe auszuschließen. Und da macht Später nicht mit. Gerhardts Unterscheidung von moderner Soziologie - in der Folge von Simmel und Weber - und allem anderen - Sozialdarwinismus, Positivismus und kritische Gesellschaftstheorie - findet er rein normativ, aber nicht methodologisch begründet. Gerhardts Credo "Gute Soziologen waren Demokraten, und Nichtdemokraten waren keine guten Soziologen", teilt er so nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Uta Gerhardts Blick auf die Geschichte der deutschen Soziologie ist spannend und erfolgt nicht aus der Vogelperspektive, sondern auf Augenhöhe, und das im doppelten Sinn. Zum einen, weil sie das methodisch einleuchtende Argument vertritt, dass es keine kanonisierte Geschichte der Soziologie in Deutschland gibt, die es nachzuerzählen gelte, sondern dass es vielmehr nötig sei, die soziologischen Debatten zu rekonstruieren, um so ihre Geschichte quasi von innen heraus zu schreiben. Zum anderen aber, weil Gerhardt selbst zu den führenden Protagonistinnen der deutschen Gegenwartssoziologie zählt und somit Teile einer Geschichte rekonstruiert, an der auch sie aktiven Anteil hatte und hat. [...] über weite Strecken genial." Samuel Salzborn Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 2010/2