Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft, da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet - wäre da nicht Jamies Gabe ... Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod.
Stephen King erzählt eine schaurig berührende Geschichte über den Verlust der kindlichen Unschuld. „Später“ ergründet die Willenskraft, die nötig ist, um dem Bösen in all seinen Facetten und Formen standzuhalten. Mit Anklängen an Kings Roman-Klassiker „Es“.
Später, Stephen King
Sie sind auf der Suche nach Spannung mit Gänsehaut-Faktor, haben aber keine Zeit für einen King-Epos? „Später“ bringt Ihnen genau das auf gerade einmal 300 Seiten, die es in sich haben.In „Später“ erleben Leserinnen und Leser das Grauen des Alltäglichen durch die Augen eines unschuldigen Kindes namens Jamie Conklin. Jamies übernatürliche Kräfte ermöglichen es ihm zu sehen, was andere nicht sehen können. Jamie kann mit kürzlich Verstorbenen in Verbindung treten. Der Junge kann seine Fähigkeit nicht lange für sich behalten und sieht sich bald gezwungen, sie für die Zwecke anderer einsetzen zu müssen. So soll er Kontakt mit einem toten Serienkiller aufnehmen, um einen angekündigten Bombenanschlag zu verhindern.
Der Kontakt mit den Toten stellt Jamies Sinn für Recht und Unrecht auf eine harte Probe. Ist Jamies Gabe am Ende ein Segen oder nicht doch ein Fluch? Und schafft er es, sich seine kindliche Unschuld zu bewahren?
Stephen Kings Spiel mit der Angst
Stephen King gilt als Meister des Horrors und der Angst. Dabei möchte der Schriftsteller mehr erzeugen als nur die Hochspannung einer emotionalen Achterbahnfahrt. King will sein Publikum unterhalten und gleichzeitig manipulieren, um mit seinen Werken noch lange im Gedächtnis zu bleiben.Nicht zufällig also schreibt er bevorzugt über das Unheimliche, über Psychopathen und Monster. Stephen Kings Monster und Bösewichte entstehen aus menschlichen Ängsten und Schwächen. Es ist der Horror des Alltäglichen, der ihn zu inspirieren scheint. King nutzt die Angst, um die Wirklichkeit mit dem Übersinnlichen zu verbinden – das plötzlich erschreckend real erscheint.
Weitere Infos und Bücher von Stephen King präsentieren wir in seinem Autorenporträt.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Stephen Kings neuer Roman lässt den Rezensenten Christoph Schröder etwas gelangweilt zurück. Zwar zeige der Bestseller-Autor mit seiner Geschichte über einen Jungen, dessen übernatürliche Fähigkeit Tote zu sehen nach und nach von der Erwachsenenwelt ausgenutzt wird, erneut, wie souverän King Spannung aufbauen und über Horrorelemente von gesellschaftlichen Problemen (hier: Abstiegsängste und finanzielle Sorgen) erzählen könne, erkennt Schröder an. Aber neu sei das alles nicht - leider wohl mehr ein Fall von schlichter Wiederholung als von einer Hommage an Vorgängerromane, befürchtet der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein virtuoses Stück Genreliteratur, ein Roman, der klug und selbstbewusst mit Konventionen und literarischen Vorbildern spielt, und das bringt dann beim Lesen sehr viel Spaß.« Alf Mentzer, hr2 Kultur