Unterzieht man sich dem heute noch mühevollen Versuch, im Rahmen einer sektions statistischen Vergleichsstudie neue methodische Ansätze zu gewinnen, so ist die Frage nach den Motiven zu einem solchen Schritt berechtigt. Im wesentlichen haben uns zwei Umstände zu dieser Studie ermutigt: 1. Unsere mangelnde Kenntnis über mögliche Spätfolgen nach extremen Lebensbedingungen; 2. die offensichtlich begrenzte Aussagefähigkeit und ein geschränkte Verallgemeinerungswürdigkeit statistischen Sektionsmateriales. Unter beiden Gesichtspunkten wurden in den letzten Jahren heftige wissenschaftliche Kontroversen ausgetragen. Jetzt scheint jedoch die wissenschaftliche Aktivität in beiden Themenbereichen nahezu erloschen. Von dem Herrn Bundesminister für Arbeit und Soziales wurde im Jahre 1969 der Abteilung für Dokumentation, historische und soziale Pathologie (Prof. Dr. W. JACOB) am Pathologischen Institut der Universität Heidelberg (Prof. Dr. W. DOERR) der Auftrag erteilt, mit seiner Unterstützung ein größeres Kollektiv von Sektionsgutach ten ehemaliger Gefangener fremder Gewahrsamsmächte statistisch zu bearbeiten. Die Aktenunterlagen wurden von den Behörden zentral gesammelt und uns zur Ver fügung gestellt. Neben der Unterstützung des Bundes ministers für Arbeit und Soziales wurde diese Studie vom Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermiß ten-Angehörigen Deutschlands e. V. (Wissenschaftlicher Beirat) ermöglicht.
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