Auch wenn die Taufe zu den wichtigsten Sakramenten im christlichen Leben zählt, waren die Taufsteine als solche bislang nur selten Thema in der kunsthistorischen Literatur. Doch gerade aus dem Spätmittelalter haben sich in den südwestdeutschen Pfarr- und Stiftskirchen einige be-merkenswerte Kleinode mittelalterlicher Zierarchitektur erhalten, die einer näheren Betrachtung lohnen und, wie sich herausstellte, auch die eine oder andere kunsthistorische Überraschung in sich bergen. Die Un-tersuchung der zahlreichen weiteren, noch erhaltenen Stücke erlaubt zudem erstmals eine detaillierte Überblickdarstellung über die südwest-deutschen Taufsteine der Spätgotik. In diesem Rahmen wird auf die historischen Gegebenheiten und die Änderung des Taufritus ebenso ein-gegangen wie auf die vorkommenden Typen, Formen und verschiedenen Dekorationen der Taufsteine. Entwicklungslinien werden aufgezeigt und den Wurzeln einzelner Motive wird nachgegangen. Den Abschluss der Untersuchung bildet ein umfassender Katalog, in dem alle relevanten Details zu jedem Stück aufgeführt sind.