Die Spätrenaissance zählt zu den facettenreichsten europäischen Kulturepochen. In den über hundert Jahren zwischen dem Reformationszeitalter und dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erlangten die in Italien entwickelten Paradigmen von Renaissance und Humanismus europaweit die Akzeptanz der Eliten. Gleichzeitig wurden diese kulturellen Leitbilder der Kritik und der Modifikation unterzogen. Schwaben verfügte mit dem Herzogtum Württemberg und mit der Reichsstadt Augsburg über zwei herausragende kulturelle Zentren zur Zeit der Spätrenaissance. Hier wirkten Gelehrte, Poeten und Künstler von hohem Ansehen wie Nicodemus Frischlin, Heinrich Schickhardt und Marcus Welser. Der interdisziplinär angelegte Sammelband gibt aus regionalgeschichtlicher Perspektive einen Einblick in das faszinierende kulturelle Leben in Europa in den Jahrzehnten um 1600.