Mehr als acht Jahrzehnte umfaßt das Leben von Heinz Priess. Im Kindesalter schloß er sich den Kommunisten an. Mit zwölf reiste er für ein Vierteljahr in die Sowjetunion, mit 21 für fast drei Jahre nach Spanien. Er war ein gläubiger, überzeugter Genosse, doch seit seinem 17. Lebensjahr wucherte auch der Zweifel in ihm, welchen ein Hamburger Hafenarbeiter in ihn gesenkt hatte: Die Partei hat nicht immer recht! Priess' selbstkritische Lebensbilanz ist eine ebenso ehrliche wie bittere Abrechnung mit dem Mißbrauch kommunistischer Ideale und ein Bekenntnis zum demokratischen Sozialismus. Es ist eine Absage an ideologisch motivierte Heuchelei und Lüge und der Bruch mit einer Weltsicht, die sich auf Dogmatismus und doppelter Moral gründete.