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„Lachen ist die beste Medizin“, wer weiß dies besser zu beurteilen als der bekannte Mainzer Kabarettist und Publizist, Herbert Bonewitz. In seinem neuen Buch greift er in seine humoristische Hausapotheke, um seine wirkungsvollsten Hausmittel gegen miese Stimmung und schlechte Laune hervorzuholen: heitere Glossen, spaßige Kommentare, komische Erzählungen, ulkige Gedichte, die allesamt bedenkenlos zur „Selbstmedikation“ geeignet sind. Eingebunden hat der 83-jährige gebürtige Mainzer seine bonewitzigen Texte und zahlreichen Illustrationen in sein nunmehr neuntes Buch mit dem Titel „Spaß muss…mehr

Produktbeschreibung
„Lachen ist die beste Medizin“, wer weiß dies besser zu beurteilen als der bekannte Mainzer Kabarettist und Publizist, Herbert Bonewitz. In seinem neuen Buch greift er in seine humoristische Hausapotheke, um seine wirkungsvollsten Hausmittel gegen miese Stimmung und schlechte Laune hervorzuholen: heitere Glossen, spaßige Kommentare, komische Erzählungen, ulkige Gedichte, die allesamt bedenkenlos zur „Selbstmedikation“ geeignet sind. Eingebunden hat der 83-jährige gebürtige Mainzer seine bonewitzigen Texte und zahlreichen Illustrationen in sein nunmehr neuntes Buch mit dem Titel „Spaß muss sein“. Auf 144 Seiten präsentiert er unter anderem „medizynische“ Erkenntnisse, ungewöhnliche Lebenshilfen, gereimte Ungereimtheiten und kuriose Alltäglichkeiten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.01.2017

Todsicher geht die Uhr falsch
Herbert Bonewitz' Lebenshilfe

Als medizinische Hilfskraft hat es Herbert Bonewitz weit gebracht. Mittlerweile darf der Kabarettist, der vor einigen Jahren von Christian-Friedrich Vahl, dem Leiter der Mainzer Herz-Thorax-Gefäßchirurgie, gar zum "Doktor humoris causa" ernannt wurde, regelmäßig die Abschlussvorlesung einer wissenschaftlichen Vortragsreihe an der Universitätsmedizin halten. Das versteht der 83 Jahre alte, durch die Fastnacht gestählte "Wort-Alchemist" laut Vahl derart zu zelebrieren, dass man für einen Moment geneigt sei, "die Medizin für eine bisher unerforschte Form des Irrsinns zu halten". Wer die Weihnachtsvorlesung 2016 verpasst hat, kann sich darüber freuen, dass es mit der unter der Überschrift "Spaß muss sein" veröffentlichten "bonewitzigen Hausapotheke" jetzt ein zur Selbstmedikation gedachtes Fachbuch gibt, das gegen zahlreiche Leiden helfen soll: vom kleinen Zipperlein bis hin zum großen Weltschmerz. Darin enthalten sind "medyzinische Erkenntnisse" des Ehrendoktors, der seinen Lesern empfiehlt, sich im Zweifelsfall "für eine große Dosis Humor und viel Ironie" zu entscheiden.

Noch dazu ist eine gute Portion Philosophie eingestreut, zum Beispiel der Ratschlag des 1769 in Leipzig verstorbenen Dichters Christian Fürchtegott Gellert: "Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben." Bonewitz selbst kann einfacher formulieren: "Lieber gesund als krank" lautet eine seiner Botschaften. Und in Latein fügt er dem noch hinzu: "Mors certa, hora incerta". Was nicht, wie auch er in der Schule fälschlicherweise gedacht habe, "todsicher geht die Uhr falsch" bedeute, sondern tatsächlich mit "der Tod ist gewiss, die Stunde ungewiss" zu übersetzen sei.

Wie man es von seinen weniger gewordenen Auftritten, etwa im Unterhaus, kennt, springt der Wortakrobat auch als Buchautor von einem Thema zum nächsten. Die hohe Verschuldung der Stadt Mainz ließe sich, so hofft er, durch die Austragung gut subventionierter und stark gesponserter Winterspiele beseitigen. Was in einer Stadt "mit so vielen Bergen", wie Lerchenberg, Hartenberg, Gutenberg, Kupferberg und ebendem hohen Schuldenberg, eigentlich gut zu machen sein müsste. Dann wieder gibt er zu bedenken, dass die Zeit etwas Kostbares sei. Achtzigjährig werde einem plötzlich bewusst, dass man an die 30 Jahre verschlafen, insgesamt gut 40 Monate seines Lebens in Badezimmern und selbst bei funktionierender Verdauung wohl immer noch zusammengerechnet rund zehn Monate Tag und Nacht auf dem Klo verbracht habe. Bei ihm als Künstler komme hinzu, dass er vermutlich fast ein Jahr lang in fremden Garderoben sitzend auf seine Auftritt habe warten müssen.

Als "Bilanz seines Fazits" fasst der Statistiker Bonewitz auf Seite 129 des 144 Seiten dicken Buches schließlich noch einmal kurz und knapp zusammen: 25 Jahre lang habe er sich als Werbeleiter der Hakle-Werke um die Förderung der Hygiene in der Bevölkerung und zudem 40 Jahre als Kabarettist um die Förderung eines kritischen Bewusstseins in der Gesellschaft bemüht. "Alles in allem keine besondere Leistung", räumt er dann selbstkritisch ein: "Denn dadurch hat sich der Lauf der Weltgeschichte wohl kaum beeinflussen lassen." Seiner positiven Haltung hat das keinen Abbruch getan. "Immer optimistisch bleiben", rät der Hausapotheker seinen Patienten. "Das Unangenehme kommt schon von selbst!"

MARKUS SCHUG

Herbert Bonewitz: "Spaß muss sein. Die bonewitzige Hausapotheke". Verlag Bonewitz, Bodenheim. 2016. 19,90 Euro.

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