Ein weiterer Band der Reihe "Literarische Spaziergänge". Er führt zu architektonischen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten in und um Lübeck, die im Leben und Werk von Heinrich und Thomas Mann eine Rolle gespielt haben. Die Erkundungen finden statt unter Führung von Hans Wißkirchen, dem Leiter der Heinrich-und-Thomas-Mann-Stiftung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.1996Deutschland
"Spaziergänge durch das Lübeck von Heinrich und Thomas Mann" von Hans Wißkirchen. Arche Verlag, München, 1996. 155 Seiten mit 120 Schwarz-Weiß-Fotos und fünf Karten. Broschiert, 34 Mark. ISBN 3-7160-2210-1.
Man weiß nicht, ob man den Text oder die Bilder an erster Stelle nennen soll: Das schmale Buch ist an jeder Stelle interessant. Trotz der sehr guten Rowohlt Bild-Monographie "Thomas Mann" von Klaus Schröter und des repräsentativen Bildbands "Thomas Mann" aus dem Artemis & Winkler Verlag von 1994 ist es Hans Wißkirchen und der Bildredaktion des Arche Verlags gelungen, noch ein paar bisher unveröffentlichte Fotos zu finden - man kann es kaum glauben. Das liegt zu einem Teil daran, daß Wißkirchen den Mut hat, von Zeit zu Zeit auch einmal die Wege von Heinrich und Thomas Mann zu verlassen. So hat er beispielsweise auch das Wohnhaus von Carl Friedrich von Rumohr in die Liste der "Sehenswürdigkeiten" aufgenommen, u. a. mit einem schönen Porträt des Küchenphilosophen, Kunstsammlers und Mäzens. Jeder Leser der Werke von Heinrich und Thomas Mann weiß, wie wichtig den beiden literarischen Brüdern ihre Heimatstadt war. Ein gutes Wort aus Lübeck werteten sie höher als alle Ehrungen in der großen, weiten Welt. Man kann sogar sagen, sie arbeiteten wie besessen, um in Lübeck Anerkennung zu finden. Das war nicht so einfach, wie es heute klingt. Meistens befanden sie sich zu Lebzeiten in einer Art Verteidigungshaltung gegenüber Lübeck und seinen Bürgern. Wenn Thomas Mann das Adjektiv "lübisch" benutzt, so klingt das wie Ehre und Schande zugleich, lübisch klingt wie bübisch. Wißkirchens Buch ermöglicht dem Leser, allem Lübischen nachzugehen. (Sr.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Spaziergänge durch das Lübeck von Heinrich und Thomas Mann" von Hans Wißkirchen. Arche Verlag, München, 1996. 155 Seiten mit 120 Schwarz-Weiß-Fotos und fünf Karten. Broschiert, 34 Mark. ISBN 3-7160-2210-1.
Man weiß nicht, ob man den Text oder die Bilder an erster Stelle nennen soll: Das schmale Buch ist an jeder Stelle interessant. Trotz der sehr guten Rowohlt Bild-Monographie "Thomas Mann" von Klaus Schröter und des repräsentativen Bildbands "Thomas Mann" aus dem Artemis & Winkler Verlag von 1994 ist es Hans Wißkirchen und der Bildredaktion des Arche Verlags gelungen, noch ein paar bisher unveröffentlichte Fotos zu finden - man kann es kaum glauben. Das liegt zu einem Teil daran, daß Wißkirchen den Mut hat, von Zeit zu Zeit auch einmal die Wege von Heinrich und Thomas Mann zu verlassen. So hat er beispielsweise auch das Wohnhaus von Carl Friedrich von Rumohr in die Liste der "Sehenswürdigkeiten" aufgenommen, u. a. mit einem schönen Porträt des Küchenphilosophen, Kunstsammlers und Mäzens. Jeder Leser der Werke von Heinrich und Thomas Mann weiß, wie wichtig den beiden literarischen Brüdern ihre Heimatstadt war. Ein gutes Wort aus Lübeck werteten sie höher als alle Ehrungen in der großen, weiten Welt. Man kann sogar sagen, sie arbeiteten wie besessen, um in Lübeck Anerkennung zu finden. Das war nicht so einfach, wie es heute klingt. Meistens befanden sie sich zu Lebzeiten in einer Art Verteidigungshaltung gegenüber Lübeck und seinen Bürgern. Wenn Thomas Mann das Adjektiv "lübisch" benutzt, so klingt das wie Ehre und Schande zugleich, lübisch klingt wie bübisch. Wißkirchens Buch ermöglicht dem Leser, allem Lübischen nachzugehen. (Sr.)
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