Die vorliegende Untersuchung fokussiert die internationale Aufnahme der österreichischen Strategien zur Erlangung von "Sonderarrangements" im europäischen Integrationsprozess. Ein umfassendes Kapitel beschäftigt sich mit der österreichischen Selbstwahrnehmung der eigenen Europapolitik; Positionen, Strategien und Einschätzungen der damaligen EWG- und der wichtigsten EFTA-Mitgliedstaaten sowie der weltpolitischen Akteure USA und Sowjetunion werden nachfolgend dargestellt. Über 55 Jahre nach Staatsvertrag und Neutralitätsgesetz lebt Österreich indes bis heute keine "normale Neutralität", sondern befindet sich (erneut) auf einem "Sonderweg" zwischen zaghafter - zwischenzeitig wieder aufgegebener - Annäherung an die NATO, gemeinsamer EU-Außen- und Sicherheitspolitik und populärem Neutralismus in der tagespolitischen Diskussion. Stehen wir - wie die vergangenen Krisenjahre gezeigt haben - aber nicht am Ende der "nationalen Alleingänge" und am Beginn eines größeren Europa der wechselnden zwischenstaatlichen Koalitionen? Ist das Beschreiten eines "Sonderweges" ein Irrweg, nicht nur für Österreich, sondern auch für Europa?