Der Autor Christian Schwedler hat nach seinem Architekturstudium in verschiedenen Ländern, u.a. Australien und Chile, gejobbt. Dabei standen Flexibilität und selbstständige Wissensaneignung an der Tagesordnung. In Zukunft, so Schwedlers Prognose, wird es vorrangig nicht mehr darum gehen, was wir
studiert oder gelernt haben, sondern wie effektiv wir unsere Kenntnisse auf dem neuen Arbeitsmarkt…mehrDer Autor Christian Schwedler hat nach seinem Architekturstudium in verschiedenen Ländern, u.a. Australien und Chile, gejobbt. Dabei standen Flexibilität und selbstständige Wissensaneignung an der Tagesordnung. In Zukunft, so Schwedlers Prognose, wird es vorrangig nicht mehr darum gehen, was wir studiert oder gelernt haben, sondern wie effektiv wir unsere Kenntnisse auf dem neuen Arbeitsmarkt anwenden und ausbauen können. Neben krisensicheren Berufen, wie Pfleger oder IT-Spezialist, werden neue, vornehmlich digitale Berufe entstehen. Körperlich anstrengende und einfache Tätigkeiten werden zunehmend automatisiert, d.h., von Robotern und KI übernommen. Besonders der Einzelhandel und das Verwaltungswesen stehen auf der Kippe.
Blickt man nach Amerika und China, steckt Deutschland in Bezug auf KI und die digitalen Möglichkeiten noch in den Kinderschuhen. Dass dich mittlerweile veganer Fleischersatz und menschliches Gewebe mit dem 3-D-Drucker herstellen lassen, ist einerseits unglaublich und andererseits auch etwas gruselig. Die Techgiganten Amazon, Apple & Co dominieren den Markt und führen durch ihre Innovationen zum Umdenken. Vieles lässt sich bereits heute per App steuern, ob Bestellungen, Bankgeschäfte oder das eigene Heim. Auch wenn man dieser Entwicklung skeptisch gegenüber steht, so kann man sie auch nicht ignorieren, weil man sonst abgehängt wird.
Schwedlers Lektüre empfand ich als ungemein aufschlussreich und inspirierend. Er argumentiert optimistisch, ideenreich und zeigt Chancen des beruflichen Wandels, wie eine bessere Work-Life-Balance und wegfallende Hierarchien, auf. Seine Weblinks zu Online-Fortbildungsseiten wie Plattformen, welche zukunftsfähige Berufsfelder auflisten, fand ich persönlich wie beruflich sehr hilfreich. Schwedlers Plädoyer für fächerübergreifendes, kreatives wie kritisches Denken goutiere ich. Auch den Wandel innerhalb der Fehlerkultur erachte ich als längst überfällig, wenn man wirtschaftlich wie gesellschaftlich vorankommen will. Zudem muss auch ein Umdenken in Bildung und Schule her. Schwedler fordert zurecht, dass Talente individuell gefördert und nicht alle Schüler gleichförmig beschult werden sollten.
Gleichwohl ich nicht alle technische Entwicklungen, wie z. B. Neuralink oder Cyborg, gutheiße, mir die menschliche Komponente allzu häufig ins Abseits gerät und bestimmte Berufe aussterben werden, bin ich gespannt auf die Arbeitswelt von morgen.
FAZIT
Ein gut zu lesendes Buch über New Work, das zum Nachdenken wie Umdenken führt. Wer wissen will, wie unsere Arbeitswelt in ein paar Jahren aussehen wird, dem empfehle ich die Lektüre dieses sehr gut aufbereiteten Sachbuchs.