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Eine Biographie des Theaters ?x20AC;' 2500 Jahre Spektakel
Seit über 2500 Jahren entpuppen und verpuppen sich Mythen im Theater stets aufs Neue. Und doch ist das Theater blutjung. Rüdiger Schaper erzählt in Spektakel die Geschichte dieses Theaters, des Welttheaters. Mal spektakulär, mal still, immer sachkundig und emotional. Die Zeit läuft dabei rückwärts: von Christoph Schlingensiefs Multimedia-Kreationen zu den antiken Dramen des Atheners Aischylos.
Das Theater unterscheidet sich von den anderen Künsten dadurch, dass es allein im Moment lebt ?x20AC;' und in der Erinnerung des
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Produktbeschreibung
Eine Biographie des Theaters ?x20AC;' 2500 Jahre Spektakel

Seit über 2500 Jahren entpuppen und verpuppen sich Mythen im Theater stets aufs Neue. Und doch ist das Theater blutjung. Rüdiger Schaper erzählt in Spektakel die Geschichte dieses Theaters, des Welttheaters. Mal spektakulär, mal still, immer sachkundig und emotional. Die Zeit läuft dabei rückwärts: von Christoph Schlingensiefs Multimedia-Kreationen zu den antiken Dramen des Atheners Aischylos.

Das Theater unterscheidet sich von den anderen Künsten dadurch, dass es allein im Moment lebt ?x20AC;' und in der Erinnerung des Publikums. Es stirbt Abend für Abend aufs Neue ?x20AC;' und lebt. Das Theater entsteht im Spiel, immer im Hier und Jetzt. Diese Dynamik versteht der Theaterkenner und Theaterliebhaber Rüdiger Schaper einzufangen wie kaum ein Zweiter.Wer Spektakel liest, streift Orte und Begegnungen: der reist von Burkina Faso über Oberammergau, Kabul und Bagdad nach Las Vegas und Epidauros, der sieht den alten Kazuo Ohno über den Dächern Tokios tanzen, trifft Heiner Müller, Tschechow und Strindberg und erfährt, was die französische Schauspieldiva Sarah Bernhardt und der amerikanische Erfinder Thomas Edison miteinander tuschelten. Diese Geschichte ist subjektiv, überraschend und niemals vollständig. Der Leser wird auf Fährten gesetzt und neugierig gemacht, das Theater als das zu betrachten, was es seit 2500 Jahren ist: Spektakel.
Autorenporträt
Schaper, Rüdiger
Rüdiger Schaper, Jahrgang 1959, leitet das Kulturressort des Berliner »Tagesspiegel«, für den er seit 1999 tätig ist. Zuvor war er zehn Jahre lang Kulturkorrespondent der »Süddeutschen Zeitung« in Berlin. Bei Siedler sind von ihm zuletzt »Die Odyssee des Fälschers. Die abenteuerliche Geschichte des Konstantin Simonides, der Europa zum Narren hielt und nebenbei die Antike erfand« (2011) und »Karl May. Untertan, Hochstapler, Übermensch« (2012) erschienen. Rüdiger Schaper lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Till Briegleb glaubt nicht an das Ende des Theaters, das hier vom Tagesspiegel-Kritiker Rüdiger Schaper tränenreich herbeigeschrieben wird. Da kann der Autor noch so viel Pathos bemühen, die romantische Zuschauerseele offenbaren, seinem Kulturpessimismus freien Lauf lassen und toten Theatermenschen von Müller bis Schleef Monumente errichten - Briegleb schaut lieber auf die Stellen im Buch, da der Autor seine Arbeit macht und kulturhistorisch analysiert oder mit dem Goethe-Institut nach Kabul reist. Dann beziehungsweise dort nämlich scheinen dem Rezensenten die Emphase des Autors und das Erlebte in einem sinnvollen Gleichgewicht zu stehen und das Theater noch zu leben.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.01.2015

Maßlos muss das Theater sein
Rüdiger Schaper und Hans-Thies Lehmann verteidigen die Bühnenkunst gegen ihre Verächter und voreiligen Liebhaber

Irgendwann gegen 23 Uhr kniete er auf offener Bühne, der Regisseur Einar Schleef, und flehte den Wiener Burgtheaterintendanten Claus Peymann an, über ebendiese für das Haus unverrückbare Grenze hinaus weiterspielen zu lassen. Zwei Stunden später endete die Uraufführung von Elfriede Jelineks "Sportstück". Und danach hatten Zuschauer und Kritiker den Eindruck, Jelineks Textgerölllawine sei nicht nur in ein überwältigendes Bühnenspektakel mit monströsen Chören verwandelt worden, sondern die antike Tragödie habe eine zeitgenössische Form gefunden.

Die Inszenierung von 1999 hat Theatergeschichte geschrieben. Und es gehört zu den gutgeölten Routinen des Kulturbetriebs, angesichts zurückgehender Auslastungszahlen und schwindender Kulturetats auf solche großen Momente zu verweisen, um das Theater als solches zu verteidigen. Es zu hüten, nicht nur als bürgerliche Institution der Traditionspflege oder als gesellschaftskritisches Manual, sondern als genuine Kunstform, als unüberbietbares Kollektiverlebnis.

"Schleefs Chöre besaßen eine solche Wucht, solch zerstörerische, kathartische Kraft", schreibt in diesem Sinn der Theaterkritiker Rüdiger Schaper in seinem Buch "Spektakel", "wie es zuletzt nur im Kino zu erfahren war." Und bei dem Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann heißt es in seinem jüngsten Buch: "Tragisches Theater bei Einar Schleef ist Theater der Überschreitung der dramatischen ,Bühnenform' und Theater des Chors, der Stimme, des Körpers als Demontage des naiven Ich-Bewußtseins ... in Anknüpfung an das antike Modell des tragischen Exzesses."

Beiden Büchern geht es um die unhintergehbare ästhetische Erfahrung der Präsenz, von Menschen, Figuren, Schicksalen in einem Theaterraum. Und obwohl ihr Gegenstand ein jeweils anderer ist, lassen sie sich als Verteidigungsschriften des Theaters in Zeiten seiner kulturpolitischen Legitimationsdauerkrise lesen. Mit durchaus verschiedenen Gegnern: Während Schaper auf die Verächter zielt, hat Lehmann die allzu innigen Liebhaber im Visier.

Den Verächtern setzt Rüdiger Schaper seinen Enthusiasmus entgegen. Sein Buch ist eine Sammlung glücklicher und geglückter Theatererlebnisse. "Ich will von einem Theater erzählen, das Erinnerungen begründet, das an die Existenz geht", schreibt Schaper. Es sind vorwiegend die eigenen Erinnerungen, von denen er erzählt. Nicht das Theater im Allgemeinen ist sein Gegenstand, sondern der theaterbesessene Feuilletonist selbst, in dem sich das Theater spiegelt. Schapers Begegnungen mit Texten und Performances von Aischylos über Shakespeare bis hin zu Schlingensief, seine Begeisterung für Schauspieler und seine Begegnungen mit großen Regisseuren und Theatermachern von Heiner Müller, Jürgen Gosch oder Dimiter Gotscheff bis hin zu Robert Wilson. Begegnungen, die sich hier zu hingebungsvollen Porträts verdichten. Schaper stellt seine Liebe zum Theater so emphatisch aus, als gelte es, mehr um den Zuschauer als um den Leser zu werben, der wissen will, warum das Theater diese oft beglückende, ja bezwingende Kraft hat.

Während Schaper die Unwiederholbarkeit des Theatererlebnisses durch das eigene Erleben lustvoll assoziativ "begründet", ist Hans-Thies Lehmanns Abhandlung ein strenges Theorie-Exerzitium. Eines, mit dem das Theater gegen die Liebhaber der großen Texte verteidigt wird. Denn seit in der Antike die Reflexion der Tragödie begann, so Lehmann, war der Inhalt der Texte alles, das Schauspiel dagegen sekundär. Lehmann diagnostiziert - vom Theaterverächter Platon über Aristoteles bis in die Gegenwart - eine Fixierung auf den Text und eine gefährliche Nähe der Tragödie zur Philosophie, in der vor allem die Katharsis hervorgehoben wird. Demgegenüber sieht Lehmann in der Anagnorisis, jenem erlösenden Moment des Wiedererkennens, das "Herz der tragischen Theatererfahrung".

Wenn etwa bei Sophokles die von Trauer und Rachegelüsten erfüllte Elektra in einem Fremden, der an den Atridenhof kommt, plötzlich ihren Bruder Orestes, der Agamemnon rächen wird, erkennt und mit einem Schlag all ihre Hoffnungen erfüllt sieht, dann ist das so ein Moment. Der erlösende Augenblick des Wiedererkennens - so Lehmanns Überzeugung - geht in der Lektüre nicht auf, er ist auf das Miterleben des Zuschauers angewiesen.

Lehmann denkt die Tragödie in den genuin theatralen ästhetischen Kategorien des Überschreitens, des Schreckens, des Exzesses, der Maßlosigkeit, die sich nur im Zusammenspiel von Schauspieler und Publikum zu einer Erfahrung des Tragischen verdichten können. Eine wichtige Rolle spielt dabei natürlich der Chor: "Im Tanz des Chors wird körperlich-sinnlich manifest, was in Rede und Handlung des Heros bedeuteter, angezeigter Sinn bleibt." Der Chor wird zum theatralischen Transmissionsriemen, um die Besessenheit des Helden auf die Zuschauer zu übertragen. Genau diese Wirkung hatte sich offenbar Einar Schleef zunutze gemacht.

Lehmann geht es darum, für das Nachdenken über das Tragische das Theater zurückzugewinnen. In minutiösen Einzelanalysen zeichnet er die Geschichte nach, entdeckt Hoch- und Verfallszeiten, von den "prädramatischen" Tragödien der Antike über die dramatischen Trauerspiele - von Racine über Schiller zu Kleist und Hölderlin - bis hin zum "postdramatischen" Theater der Gegenwart. Das gelingt ihm, im Wortsinn, überwältigend. Und zwar deshalb, weil er das Tragische in der immergleichen Grundsituation des Bühnengeschehens verortet: "Die Konfrontation des Lebewesens in seiner Sichtbarkeit = Gefährdung mit einem zuschauenden Kollektiv kann als Lebenselixier der tragischen Erfahrung angesehen werden."

Hans-Thies Lehmann legt hier die Summe seines theaterwissenschaftlichen Schaffens vor, die selbst Züge ihres Gegenstands trägt: Sie ist entgrenzend, kathartisch - und eine Zumutung. Sie wirkt wie Einar Schleefs pathetischer Kniefall am Wiener Burgtheater. Denn als Leser dieses Theoriemonolithen kommt man sich vor wie weiland Claus Peymann, der von der Dringlichkeit des Anliegens überzeugt wurde und weiterspielen ließ. Eine wahrhaft theatralische Theorie des Tragischen ist so entstanden. Manch ein Theaterkritiker schreibt an dieser Stelle: Jubel!

THORSTEN JANTSCHEK

Rüdiger Schaper: "Spektakel". Eine Geschichte des Theaters von Schlingensief bis Aischylos. Siedler Verlag, München 2104. 352 S., geb., 24,99 [Euro].

Hans-Thies Lehmann: "Tragödie und Dramatisches Theater". Alexander Verlag, Berlin 2013. 734 S., geb., 68,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.07.2014

Im Theater gewesen. Geweint
Der Kritiker Rüdiger Schaper hat eine sehr persönliche Geschichte des Theaters geschrieben.
Sein Buch beweist vor allem, dass der Autor kein „kalter Kucker“ ist, denn in ihm pocht ein heißes Herz
VON TILL BRIEGLEB
Vermutlich halten die meisten Menschen, die in Theatern arbeiten, Kritiker für „kalte Kucker“. Gerade in Berlin, wo die schärfste Konkurrenz nicht nur unter den Bühnen herrscht, sondern auch bei den Rezensenten, sichert sich derjenige die meiste Aufmerksamkeit, der die kühlsten Urteile fällt. Und deswegen ist es doch etwas erstaunlich, dass einer von diesen Geschmacksrichtern jetzt ein Buch geschrieben hat, in dem es vor allem um Gefühle geht. In Rüdiger Schapers Theatergeschichte „Spektakel“ wird viel geweint vor Ergriffenheit; berührt von gewaltigen „Triumphen“ trauert der Autor erhabenen Theatermomenten und zu früh verstorbenen „Künstlernaturgewalten“ nach, und immer wieder ging ihm das aus der Distanz Betrachtete „durch Leib und Seele“.
  Diese sehr hohe Dosis an Sentiment, die der Leiter des Kulturressorts des Berliner Tagesspiegel hier öffentlich macht, wäre als Tageskritik ein geradezu provozierender Schritt gegen die deutsche Kritikerschule, in der das „Ich“ genauso verpönt ist wie das Eingeständnis echter Berührtheit. Als rückblickende Essaysammlung wirkt das Plädoyer für „Vorstellungen, nach denen man nur weinen möchte, vor Erregung oder Glück“, dagegen ein klein wenig sentimental. Hier spricht jetzt ein Mann, der „vor Kälte im Theater zuweilen schier erfriert“, aber dort eigentlich immer „Leidenschaft und Erschütterung“ gesucht hat. Es ist eine wirklich große Liebe, die von Schaper hier beschworen wird. Und solch ein heißer Blick in die romantische Zuschauerseele eines „kalten Kuckers“ macht ihn natürlich menschlich und sympathisch.
  Vor dieser emotionalen Haupterzählung ist Schapers feuilletonistischer Versuch, seiner „Theatergeschichte“ auch eine seriöse These mitzugeben, dann allerdings so halbherzig angelegt, dass nicht mal der Autor selbst sie konsequent verfolgt. Angelehnt an F. Scott Fitzgeralds Erzählung „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ erklärt Schaper die zweieinhalbtausendjährige Entwicklung des Theaters zu einer umgekehrten Alterung: Mit Aischylos sei die Bühnenkunst als voll ausgebildeter „bärtiger“ und weiser Mann zur Welt gekommen, bei Schlingensief und dem Gegenwartstheater habe sie sich bis zum Kindesalter verjüngt.
  Nach dieser These müssten wir jeden Tag dem Verlöschen des Theaters näher kommen. Und tatsächlich sind Schapers Diagnosen der Gegenwart von finalem Kulturpessimismus (oder enttäuschter Liebe?) diktiert: Das Theater „hat die Verbindung zu sich selbst verloren“, das Publikum „befindet sich in Auflösung“, die neue Dramatik sieht ein „Verschwinden des Autors“, und der Kritiker wünscht sich eine Fernbedienung, um die „bemühten Menschen auf der Bühne“ wegzuzappen. Dass sich vor diesem Befund ein halbes Leben im Theater mit „zweieinhalbtausend Vorstellungen“ in 35 Jahren ins Sentimentale vergrößert und ein ständig Enttäuschter sich mit Trauerarbeit beschäftigt, wirkt so logisch wie anrührend.
  Also erzählt Schaper den Hauptteil seiner Geschichte vom Theater mit seinen „geliebten, verehrten Gestorbenen der letzten Jahre“: mit Heiner Müller, Jürgen Gosch, Dimiter Gotscheff, Patrice Chéreau, Christoph Schlingensief und Einar Schleef – alles Männer, die er in zuneigungsvollen Huldigungen als letzte ewige Bewahrer großer Bühnenkunst zeichnet. Müller ist der „Weise“, dem niemand mehr gefolgt sei, „der auch nur annähernd so konstruktiv zerstörerisch in seiner Arbeit, so angenehm erhebend war in der menschlichen Begegnung“. Über Aufführungen von Gosch schreibt Schaper, sie seien „zum Niederknien“. Dimiter Gotscheffs „Perser“-Inszenierung ist für ihn ein „Monolith“, Schlingensiefs letzte Arbeiten haben, so sieht es der Autor, „den Nachgeschmack der antiken Tragödie“.
  Aber auch älteren Monumenten dient Schapers Schwärmen zur Sockelarbeit, etwa seinem „Freund fürs Leben“, Anton Tschechow, und den anderen großen Bühnenautoren wie Shakespeare, Strindberg, Ibsen oder Aischylos (erstaunlicherweise unter Verachtung der gesamten deutschsprachigen Dramatik). In diesen Abschnitten wandelt sich Schapers Betrachtung ein wenig ins kulturhistorische, analysierende Einordnen, aber die wahren starken Thesen und Zusammenfassungen überlässt er lieber klug gewählten Zitaten berühmterer Autoren. Sein Drang ist das Würdigen, das Verlebendigen von Künstlerwesen, die dem kritischen Zuschauer „das Herz zerreißen“ konnten.
  Dieses Pathos des sehr kenntnisreichen, aber etwas ziellosen Memorierens von Ergriffenheit geht schließlich dort am plausibelsten auf, wo Rüdiger Schaper von seinen Reisen mit Roberto Ciulli und dem Goethe-Institut an Orte erzählt, wo Theater so gefährdet wie es bei uns selbstverständlich ist: in Bagdad, Kabul, Beirut. Hier kommt die Emphase in Balance mit dem Erlebten, weil sie die Darstellende Kunst im seltenen Zustand ihrer potenziellen Widerständigkeit findet.
  Das Beschreiben etwa von Monira Hashimis Stück über die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan, das von einer Theatergruppe nur aus Frauen auf dem nationalen Festival in Kabul aufgeführt wird, zählt zu den intensivsten und schlüssigsten Abschnitten in Schapers TheaterRequiem. Hier endlich findet der Autor in der Gegenwart das, was er als Anspruch an die Bühnenkunst sonst nur noch aus der Erinnerung kennt: „Ein Theater, das nicht beschwichtigt, nicht belehrt, sondern aufrührt.“
  Da das Theater nach der Logik dieses Buchs demnächst in sein Grab des Vergessens sinken wird, muss „Spektakel“ als glühende Trauerrede gelesen werden. Inwiefern die Ermattung aber wirklich das Objekt der intensiven Beobachtung oder nicht vielleicht doch eher den Beobachter selbst betrifft, darüber müssen spätere „kalte Kucker“ in ihren heißen Abschiedsreden urteilen. Angesichts der zyklischen Erneuerung des Theaters darf man die Prognose wagen, dass es davon noch zahlreiche geben wird.
Rüdiger Schaper: Spektakel – Eine Geschichte des Theaters von Schlingensief bis Aischylos. Siedler Verlag, München 2014. 352 Seiten, 24,99 Euro, E-Book 19,99 Euro.
Vorzugsweise wird hier
den großen Heroen des Metiers
überschwänglich gehuldigt
Angesichts des Niedergangs
der Bühnenkunst wirkt das Buch
wie eine verfrühte Grabrede
Die letzten Arbeiten von Christoph Schlingensief erinnern Schaper an antike Tragödien: Hier „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“, 2009.
Foto: dpa
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"Eine Hymne auf das Theater an sich. Eine Liebeserklärung. Man liest sie gerne." Spiegel Online