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Bereits die Ikarussage erzählt vom Wunsch des Menschen, es Gott gleichzutun, und von seiner Angst, genau dafür bestraft zu werden. Dieser unauflösbare Widerspruch von Sehnsucht und Furcht bestimmt das westliche Mensch-Maschinen-Verhältnis bis heute - herzerhebendes Wunder und erschreckendes Monster, undurchschaubare Magie und kalt berechnete Mechanik: Was ist es, was wir da geschaffen haben? Während die Theatermaschinen, die als mechanische Singvögel, herabschwebende Gottheiten oder künstlicher Wind Leben auf die Bühne brachten, wohligen Schauer im Publikum erzeugten, schienen der mechanische…mehr

Produktbeschreibung
Bereits die Ikarussage erzählt vom Wunsch des Menschen, es Gott gleichzutun, und von seiner Angst, genau dafür bestraft zu werden. Dieser unauflösbare Widerspruch von Sehnsucht und Furcht bestimmt das westliche Mensch-Maschinen-Verhältnis bis heute - herzerhebendes Wunder und erschreckendes Monster, undurchschaubare Magie und kalt berechnete Mechanik: Was ist es, was wir da geschaffen haben? Während die Theatermaschinen, die als mechanische Singvögel, herabschwebende Gottheiten oder künstlicher Wind Leben auf die Bühne brachten, wohligen Schauer im Publikum erzeugten, schienen der mechanische Webstuhl und andere nützliche Maschinen sich den Menschen untertan zu machen. Die Maschine begeisterte mittelalterliche Mönche, die mit der Uhr die Zeit neu erfanden, und stieß auf die Ablehnung der Päpste, die eine von Gott unabhängige Zeit nicht dulden konnten.
Maschinen bannen unsere Aufmerksamkeit und sind in der Lage, alles zu verändern: wie wir arbeiten, wie wir denken, wie wir lieben. Auf den Spuren der menschlichen Suche nach der Maschine, die ihn Gott gleichmacht, wird dieses Buch selbst zu einer Wunderkammer, in der man sich verlieren kann, ohne jemals aus dem Zusammenhang zu fallen.
Autorenporträt
Daniel Strassberg, 1954 in St. Gallen geboren, lebt als Psychiater, Psychoanalytiker und Philosoph in Zürich, wo er u. a. Technikphilosophie an der ETH unterrichtete und sich mit den Grenzbereichen von Psychoanalyse und Philosophie beschäftigt. Zuletzt erschien Der Wahnsinn der Philosophie. Verrückte Vernunft von Platon bis Deleuze (2014).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Matthieu Praun folgt der notwendigerweise anthropozentrischen Sicht im Buch des Zürcher Psychoanalytikers Daniel Strassberg über die Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Strassbergs "spannender" Gang durch die Technikgeschichte, zu mittelalterlichen Kussmaschinen und weltbildprägenden Momenten wie der Entwicklung der mechanischen Uhr, macht Praun klar, dass es bei Maschinen nie nur um mechanische Zwecke ging, und welche Ängste und Hoffnungen im Verhältnis Mensch-Maschine steck(t)en. Die psychologisch-historische Perspektive des Buches hält Praun für eine seltene Annäherung an das Thema, auch wenn der Autor sich "bewusst" in einer Linie mit französischen Technikphilosophen wie Bruno Latour verortet, wie Praun erkennt.

© Perlentaucher Medien GmbH