«Lieder waren / meine feste Hand, sagt der Dichter in seinem ersten Gedicht der vorliegenden Sammlung. Der Bilderwelt des musikalischen Klangs ist denn auch Erlebtes und Überdachtes anvertraut. Die Musik und ihre verbale Ausdrucksform können als Schutzpatronin über diese Poesie wachen. Es sind Gedichte, die in einem Gesamtkonzept eingebettet sind, welches die durchgehende Symmetrie des Werks darstellt. Äusserlich ist das ersichtlich an den Titeln der Gedichte; sie gehören alle der Musikterminologie an. Und so erfahren wir, beispielsweise in der Gedichtgruppe Akkorde, dass ein Akkord viele verschiedene Bedeutungsebenen hat, dass damit der Einklang des Menschen mit seinem Daheim gemeint sein kann, oder der Einklang mit seinem Lebensziel bezeichnet wird, dass damit aber auch ganz konkret traditionelle oder moderne Musikklänge, zugängliche oder verschlossenere Akkorde in der Musik beschrieben werden. All diesen Akkorden liegt das Übereinstimmen der Cordae, der Saiten, zugrunde.» Aus dem Nachwort von Mevina Puorger
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Rico F. Valär begrüßt diesen ersten Lyrikband des Graubündener Dichters Arnold Spescha, der Valärs Informationen zufolge Gedichte aus dreißig Jahren versammelt. Dass dieses Werk höchst speziell ist, daran lässt die Rezension keinen Zweifel, feiert dies jedoch gerade als Reiz. Zu den Reizen der Ausgabe zählt der Rezensent zudem die Gegenüberstellung des Graubündner Originals der Gedichte und ihrer, als "konzis und in sich stringent" gelobten deutschen Übersetzung. Der Rezensent beschreibt die Musik als das prägende Leitmotiv dieser Lyrik, und zwar auf der sprachlichen wie inhaltlichen Ebene gleichermaßen. So seien nicht nur die Überschriften der Gedichte der Musikterminologie entlehnt, sondern auch in den Gedichten verwebe Spescha gekonnt die eigentliche Bedeutung dieser Begriffe mit ihrer metaphorischen Erweiterung. Das hat für den Rezensenten eine Hinführung zu erhellenden "Reflexionen über das Schreiben und Lesen von Gedichten" zur Folge.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH