Moderne Staaten haben Hauptstädte, in denen Exekutive und Legislative ihren Sitz haben. Das frühneuzeitliche Reich besaß dagegen keinen zentralen Ort mit Hauptstadtfunktion, sondern mehrere wichtige Zentren wie Regensburg, als Ort des Immerwährenden Reichstages, Frankfurt am Main als Ort der Kaiserwahl und -krönung, Wien als Residenzort, aber auch Speyer. In wohl keiner anderen Stadt wie in Speyer zeigte sich im 16. und 17. Jahrhunderts das Reich in seiner Funktion als ständische Organisation. Dort hatte das Reichskammergericht seit 1527 seinen Sitz und dort trafen sich Kaiser und Reichsstände zu Reichstagen und Visitationen des Gerichts. Politik und Recht interagierten in vielfältiger Weise. Die protestantische Stadt war Sitz eines katholischen Bistums und stand im Schnittpunkt zwischen den konfessionellen Protagonisten Mainz und Pfalz. Der Band vereinigt Aufsätze, die erstmals die herausragende Bedeutung der Stadt für das frühneuzeitliche Reich und die Region zeigen.
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"Insgesamt bietet der Band einen gelungenen Auftakt zum Schließen der thematisierten Forschungslücke und liefert zahlreiche Impulse für weiter gehende Studien. In der innovativen Reihe 'bibliothek altes Reich' ist er zudem gut verortet. [Seinem] Anspruch, Forschungsdiskussionen auf wissenschaftlichem Niveau zu bündeln, zugleich aber auch Fachwissen zu popularisieren, um auch einem breiteren Publikum einen unmittelbaren Zugang zur Materie zu ermöglichen, wird das Buch voll und ganz gerecht."
Sven Gütermann in: Rheinische Vierteljahrsblätter 81 (2017), S. 334
Sven Gütermann in: Rheinische Vierteljahrsblätter 81 (2017), S. 334