Mit kaum einem Problem hat sich die Betriebswirtschaftslehre in den letzten Jahr zehnten so intensiv befaßt wie mit der Kosten- und Leistungsrechnung. Die damit einhergehende Entwicklung der Produktions- und Kostentheorie hat für den Be reich der Industrie, insbesondere für die Produktionsprozesse der Serien- und Massenfertigung, zu weitgehend abgeschlossenen Erkenntnissen geführt. Die Modelle zur Errechnung von Produktions kosten haben einen hohen Reifegrad er reicht. Ganz anders verhält es sich mit den Marketingkosten der Industrie und mit der Kosten- und Leistungsrechnung der Handelsbetriebe. Hier erweist sich eine Ober nahme der in der Industrie erzielten Erkenntnisse als schwierig. Da ein handeIs spezifisches System der Kosten- und Leistungsrechnung von der Wissenschaft auch nicht annähernd in vergleichbarer Reife entwickelt worden ist, ruht das betriebliche Rechnungswesen der Handelspraxis auf schwachen theoretischen Stützen. Wegen des Fehlens eines theoretischen Grundmusters, wie es in der Industrie ge geben ist, besteht im Handel eher Verwirrung über den möglichen Informations gehalt der Kosten- und Leistungsrechnung. In klassischer Abgrenzung geht es letztlich darum, sich durch Kosteninformationen auf der Basis gegebener Absatz und Beschaffungsbedingungen an die Minimalkostenkombination heranzutasten, wobei u. U. unterschiedliche Verfahren, d. s. unterschiedliche Minimalkostenalter nativen, zulässig sind. Nun gehen weiter ausgebaute Konzepte jedoch davon aus, daß die Kosten- und Leistungsrechnung Entscheidungshilfen für die Wahl von Be zugsquellen und für Preisobergrenzen bei der Beschaffung ebenso liefern soll wie für die Wahl der Absatzmethode oder der Kunden, kurz für das gesamte Marke ting-Mix. Dazu treten komplizierte interne Anforderungen einschließlich der Wahl innerbetrieblicher Verrechnungspreise.
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