Die Arbeit verfolgt in den zeitabhängigen Regelungen der Sicherungsverwahrung und den sie begleitenden Rechtfertigungszusammenhängen des Schuldstrafrechts und des Präventionsstrafrechts die Spiegelungen von Strafrecht und Gesellschaft. Daraus erwächst die Einsicht in den Realwiderspruch des Rechts: Weder repräsentiert das Recht ein gesellschaftliches Außen - frei von gesellschaftlichen Machtverhältnissen - noch findet sich in der Gesellschaft eine tragfähige Vorstellung von dem, was rechtens ist. Dieser Realwiderspruch des Rechts wird mit kritischer Systemtheorie als Modell der Gesellschaft und des Rechts bearbeitet und liefert einen Bewertungsmaßstab, der die Sicherungsverwahrung als ungerecht ausweist. Zugleich werden auf dieser Basis Eckpunkte für ein Gegenmodell formuliert.
«Schultz' Monographie ist [...] eine lesenswerte Auseinandersetzung mit der Sicherungsverwahrung, die den neuen Ansatz der Kritischen Systemtheorie rezipiert und damit die Perspektive kritischer Strafrechtstheorie bereichert - hieran ansetzend dürften spannende, weiterführende Diskussionen zu erwarten sein.»
(Charlotte Schmitt-Leonardy, Kritische Justiz 1/2017)
(Charlotte Schmitt-Leonardy, Kritische Justiz 1/2017)