Von Jägern und Gejagten
Cover & Klappentext
Das Cover bringt alles mit, um meine Aufmerksamkeit zu fesseln. Es ist düster gehalten, beinhaltet viele Details und passt zum Inhalt. Damit punktet es.
Der Klappentext macht definitiv neugierig auf mehr. Während sich diverse Geschichten entweder
auf Vampire oder Hexen konzentrieren, werden hier beide zusammengebracht. Und mittendrin die…mehrVon Jägern und Gejagten
Cover & Klappentext
Das Cover bringt alles mit, um meine Aufmerksamkeit zu fesseln. Es ist düster gehalten, beinhaltet viele Details und passt zum Inhalt. Damit punktet es.
Der Klappentext macht definitiv neugierig auf mehr. Während sich diverse Geschichten entweder auf Vampire oder Hexen konzentrieren, werden hier beide zusammengebracht. Und mittendrin die menschlichen Opfer, die mehr schlecht als recht ihr Leben fristen.
Meinung
Hexen und Vampire bestimmen Blys Leben, Blut ist die begehrte Währung. Sie schlägt sich einigermaßen durch, träumt aber von mehr, wohingegen ihre Schwester und Emerson, ihr bester Freund und heimliche Liebe, sich mit ihrem Schicksal arrangiert haben.
Als sie ihre Schwester verliert und ihr bester Freund nur noch ein Jahr zu leben hat, nimmt sie an den Revenant-Games teil, um beide zu retten. Dabei ist ihr jedes Mittel recht.
Bly verleiht der Story ihre Stimme. Normalerweise wird der Hauptprotagonist oder die Hauptprotagonistin positiv angelegt, sodass man einen gewissen Zugang erhält. Hier ist es anders. Bly ist nicht gerade eine Sympathieträgerin, obwohl sie deswegen nicht schlecht ist. Anfangs als Tagträumerin dargestellt, entwickelt sie sich im Verlauf zu einer Manipulatorin. Das ist ein Risiko. Zwar kann man teilweise ihre Beweggründe verstehen, hofft aber immer auf eine entsprechende Entwicklung. Nun ja, eine Entwicklung findet statt, nur nicht wie angenommen.
Ich für meinen Teil fühlte mich ganz gut mit Bly verbunden, was aber intensiver gewesen wäre, hätte ich ihrer Handlungsweise besser folgen können. Das ging meines Erachtens nach etwas unter. Es gibt in Romanen immer Abschnitte, die Änderungen einläuten und den Leser mit, in diesem Fall, der Hauptprotagonistin zusammenbringt. Diese Schlüsselszenen wurden nicht ausreichend ausformuliert, obwohl es notwendig gewesen wäre, um die emotionale Welt von Bly mehr in den Vordergrund zu rücken. Damit wären ihre wechselnden Gefühle besser nachvollziehbar gewesen.
Der Schreibstil ist recht angenehm und überwiegend einfach gehalten. Hier findet sich kein kompliziertes Wordbuilding, sodass die Geschichte leicht zu lesen ist. Ein ausgewogenes Verhältnis der Satzlängen sorgt für Geschmeidigkeit.
Das Setting passt zur Darstellung der Vampire und Hexen. Der erste Blick entspricht nicht immer der Realität, obwohl der Grundtenor feststeht. Trotzdem gibt es Ausnahmen auf beiden Seiten. Bei den Vampiren ist es beispielsweise Kerrigan, der Emerson nach und nach ein wenig den Rang abläuft. Einfach weil er viel interessanter ist. Er ist nicht sofort zu durchschauen und als Vampir viel lebendiger als mancher Mensch. Diese Art von Widersprüchen mag ich. Sie machen eine Story erst besonders.
Das Tempo passt zur Handlung und variiert entsprechend, sodass kaum langatmige Passagen aufkamen.
Allerdings hätte ich mir von allem etwas mehr gewünscht. Mehr Tempo, mehr Spannung, mehr Interaktion. Das hätte dem Inhalt mehr Aufregung, mehr Spritzigkeit, verliehen.
Alles in allem wurde ich aber gut unterhalten und bin gespannt auf den zweiten Teil, in der Hoffnung, dass Bly sich selbst findet.
Fazit
Diese Slow-Burn-Fantasy besitzt ein paar The Hunger Games-Vibes, gerade anfangs, entwickelt sich aber im Verlauf völlig anders. Der Aufbau ist gut gelungen, wobei ich meine Probleme mit Bly hatte. Dennoch ist es eine Story, die einen gewissermaßen mitzieht und ein paar schöne Momente hat, inklusive ein paar Twists, die sich aber eher auf die Einschätzung der Hauptprotagonistin beziehen als auf die Handlung. Ich vergebe drei von fünf Sternen.