Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Filmmusik wird in der Regel nur unbewusst wahrgenommen - dennoch hat siesowohl einen enormen Anteil am emotionalen Erleben eines Spielfilms als auch ander Übermittlung ganz konkreter Botschaften des Filmemachers. Im Folgenden wirdder Versuch unternommen, einen Überblick über die Möglichkeiten zu geben, die dasMedium Musik dem Filmemacher bietet, um seine Geschichte und sein Thema demRezipienten zu vermitteln.Die Meisten der in der Filmmusikforschung bis zum heutigen Tage erarbeitetenModelle zur strukturierten Übersicht über die Funktionen von Filmmusik gelten alszweifelhaft.1 Beispielsweise kritisiert Bullerjahn am strukturalistischen Modell vonMaas2 unter anderem, dass es keine sich gegenseitig ausschließenden Kategorienverwendet3 oder widerruft Pauli sein eigenes tripolares Modell in einem späterenWerk mit folgenden Worten: "Ich bin darüber nicht mehr so ungeheuer glücklich."4Daher stütze ich mich in der vorliegenden Arbeit nicht auf ein bestimmtesstrukturierendes Theoriemodell; Vielmehr orientiert sich meine Darstellung an derFunktionsaufzählung des Filmkomponisten und Filmmusikwissenschaftlers NorbertJürgen Schneider5, welches ich modifizieren und ergänzen werde.Weiterhin konzentriert sich diese Arbeit strikt auf dramaturgische, narrative undsensorische (die Sinnesempfindungen beeinflussende) Funktionen. Aus diesemFokus ergibt sich, dass Metafunktionen6 der Musik im Film nicht behandelt werden.Als Metafunktionen werden solche Funktionen verstanden, die sich nicht auf eineinzelnes filmisches Werk beziehen, sondern auf das Medium Film an sich.6 Eine derökonomischen Metafunktionen ist beispielsweise die, dass die Platzierung vonpopulärer Pop- oder Rockmusik in einem Spielfilm sowohl für den Film- als auch fürden Musikproduzenten lukrative Werbeeffekte zur Konsequenz hat.Die Entwicklung von Musik zum legitimen filmischen Ausdrucksmittel wird in derKleinen Geschichte der Musik zum Film dargestellt. Es wird deutlich, dass besondersdie Entwicklungen nach 1950 zu den heutigen höchst differenziertenfilmmusikalischen Ausdrucksmöglichkeiten - eben der Funktionspalette derFilmmusik - geführt haben.
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