Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde Spielzeug museumswürdig. Um die Jahrhundertwende erschienen erste Fachbücher, Privatleute begannen Spielsachen als Zeugen der Kindheit zu sammeln. Ausstellungen popularisierten das Thema, bis das Sammeln alten Spielzeugs in den 1970er Jahren zum Massenphänomen wurde.Aufwendig gestaltet und reich illustriert, schildert "Spielräume" diese Prozesse und Zusammenhänge. Im Zentrum steht die in den 1920er Jahren von Lydia Bayer (1897-1961) begonnene Spielzeugsammlung. Sie bildete den Grundstock für das1971 eröffnete Spielzeugmuseum Nürnberg, das unter der Leitung ihrer Tochter Weltgeltung erlangte.Auf der Basis des Nachlasses Bayer präsentieren die Autoren - beide viele Jahre am Nürnberger Spielzeugmuseum in verantwortlicher Position tätig - eine außergewöhnliche Familien- und Museumsgeschichte. Zugleich wird dargestellt, wie das Thema Spielzeug Eingang in den musealen Kontext des deutschsprachigen Raums fand und welche besondere Rolle dabeider traditionsreichen Spielzeugstadt Nürnberg zukam.