Die Plünderung von Kulturgütern im Fall eines bewaffneten Konflikts ist vermutlich so alt wie die Kriegsführung selbst. Im Zweiten Weltkrieg waren es die Monuments Men, die diese jahrhundertealte Kriegspraxis zu verhindern versuchten. Mit dem vorrückenden Frontverlauf mitziehend kümmerten sich die Kunstschutzoffiziere der sogenannten Monuments, Fine Arts & Archives Section darum, dass Zerstörungen an Architektur und Denkmälern, in Museen und Archiven, so gering wie möglich blieben. Daneben waren sie auf der Suche nach Raub- und Beutekunst, nach den Kunstwerken, die von den Nationalsozialisten in den besetzten Gebieten, vor allem aber von den entrechteten Juden geraubt worden waren. Wesentlicher Erfolgsfaktor für das Auffinden der Kulturgüter war die Beschaffung und Auswertung von Informationen. Der militärische Geheimdienst der USA wurde deshalb seit Ende 1944 mit einer Spezialeinheit verstärkt, der Art Looting Investigation Unit (ALIU), deren Geschichte, Aufgaben und Wirkungen in der vorliegenden Arbeit vorgestellt wird.