Dieses Buch stellt einen Tabubruch dar, indem ein Wissenschaftler, der für seine klare und unbestechliche Methodik bei der Forschung im Bereich komplementärer Heilverfahren berühmt ist, ein Thema aufgreift, über das in der akademischen Zunft - und generell im modernistischen Mainstream - nicht gesprochen wird. Der Autor hält die spirituelle Erfahrung für eine Erfahrung von Wirklichkeit; sie ist nicht nur Einbildung oder Halluzination. Dies wissenschaftlich zu fassen, ist außerordentlich schwierig. Harald Walach gelingt ein großer Wurf, der seine These, dass die Aufklärung ohne eine reflektierte, undogmatische Spiritualität unvollständig ist, nachvollziehbar untermauert. Undogmatische Spiritualität ist für den Autor eine Gegenbewegung zur doktrinären Verkündigung und ein möglicher Weg, um zu den Quellen von Religion zurückzufinden. Dies kann zur Überwindung des Kampfs zwischen Glaubenssystemen und Fundamentalpositionen beitragen.