Das Freddy Derwahl-Lesebuch stellt belletristische Auszüge neben journalistische Texte, von Georg Trakl oder Rainer Maria Rilke inspirierte Lyrik neben Landschaftsbeschreibungen aus der Eifel oder den Ardennen. Die Unordnung der Genres und Themen, aber auch die chronologische Beliebigkeit - enthalten sind Texte aus fünf Jahrzehnten - bleiben am Ende jedoch oberflächlich. Zusammengehalten und überbaut sind alle aufgenommenen Texte von der Biographie Freddy Derwahls, genauer noch von zwei roten Fäden, die sein Leben und seine Literatur durchwirken: Dies ist zum einen sein unerschütterlicher…mehr
Das Freddy Derwahl-Lesebuch stellt belletristische Auszüge neben journalistische Texte, von Georg Trakl oder Rainer Maria Rilke inspirierte Lyrik neben Landschaftsbeschreibungen aus der Eifel oder den Ardennen. Die Unordnung der Genres und Themen, aber auch die chronologische Beliebigkeit - enthalten sind Texte aus fünf Jahrzehnten - bleiben am Ende jedoch oberflächlich. Zusammengehalten und überbaut sind alle aufgenommenen Texte von der Biographie Freddy Derwahls, genauer noch von zwei roten Fäden, die sein Leben und seine Literatur durchwirken: Dies ist zum einen sein unerschütterlicher katholischer Glauben, vor allem die Mystik des Mönchtums, zum anderen sein stets starker Bezug zur ostbelgischen Heimat, zur deutschsprachigen Gemeinschaft und ihren Menschen.So begegnen wir in den aufgenommenen Porträts einigen streitbaren Köpfen aus Ostbelgien, aber auch den ermordeten und inzwischen seliggesprochenen Trappistenmönchen aus dem Kloster Notre-Dame de l'Atlas im algerischen Tibhirine, den Einsiedlern vom Berg Athos oder dem deutschen »Vorzeigepater« Anselm Grün, dessen Biographie Derwahl verfasst hat. Immer wieder kommt auch der Nobelpreisträger Heinrich Böll zu Wort, der die literarische Karriere Derwahls durch die Unterstützung seines ersten Romans, »Der Mittagsdämon«, förderte und immer zentraler Ankerpunkt geblieben ist.Wegen seiner spitzen Feder ist Freddy Derwahl über die Jahrzehnte mitunter angefeindet worden, hat gerade journalistische Auseinandersetzungen nie gescheut. Seine zarte Hand zeigt sich indes vor allem in den Gedichten, denen er sich zuletzt immer ausgiebiger widmet.
Freddy Derwahl, geboren am 16. November 1946 in Eupen im deutschsprachigen Landesteil Belgiens. Nach dem Studium der Literatur und Soziologie in Löwen, Aachen und Paris, 1969 Journalist und Korrespondent der Aachener Volkszeitung in Brüssel, 1972 Presse-Attaché mehrerer Minister der belgischen Regierung. 1975 Redaktionsmitglied im Belgischen Rundfunk- und Fernsehzentrum, Leiter der BRF-Kulturredaktion. 1986 Sabbatzeit im amerikanischen Trappistenkloster Genesee Abbey. Stipendiat der König-Baudouin-Stiftung. Seit 2007 freier Schriftsteller. 2008 Studium in Rom, Autor im Vaticanmagazin. 2010 im Literatur-Haus in Berlin. 2015 Frankreich-Aufenthalt, 2019 Literaturstipendium der Stadt München.
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