Während ich den nunmehr fünften Roman von Fitzek las, hatte ich meine Erleuchtung. Den ganzen Zeitgeist, der uns TV-Fake-Formate wie "Zwei bei Kallwas", "Kommissare im Einsatz" oder diverse Blöd-Gerichts-Shows beschert, weiß Fitzek als Buch zu manifestieren. In bester Boulevard-Presse-Manier pfuscht
er Geschichten auf's Papier und findet Leser, die diesen Pausenfüller-Charakter mögen.
Zumindest…mehrWährend ich den nunmehr fünften Roman von Fitzek las, hatte ich meine Erleuchtung. Den ganzen Zeitgeist, der uns TV-Fake-Formate wie "Zwei bei Kallwas", "Kommissare im Einsatz" oder diverse Blöd-Gerichts-Shows beschert, weiß Fitzek als Buch zu manifestieren. In bester Boulevard-Presse-Manier pfuscht er Geschichten auf's Papier und findet Leser, die diesen Pausenfüller-Charakter mögen.
Zumindest in Buchform ergebe ich mich dieser Oberflächligkeit, weil Fitzek immer wieder weiß, Ausgangssituationen zu schaffen, die meine Neugierde auf die Spur bringen.
Marc Lucas verlor bei einem Verkehrsunfall seine Ehefrau und das ungeborene Kind. Daß er Schuld an diesem Unfall hatte, mildert seine Alpträume nicht.
In einem Magazin liest er von einer neuen Therapie, die negative Erinnerungen aus dem Gedächtnis schlicht löscht. Doch nach den ersten Gesprächen und einer Voruntersuchung entscheidet sich Lucas gegen dieses Projekt, kommt ihm die Klinik doch zu unseriös vor.
Seine letzte Hoffnung aufgebend, fährt er wieder nach Hause. Dort angekommen, paßt weder sein Haustürschlüssel, noch der Name am Klingelschild. Nach diversen Versuchen, dennoch in seine Wohnung zu gelangen, öffnet der menschgewordene Alptraum die Wohnungstür: seine verstorbene Ehefrau erkennt ihn jedoch nicht.
Ob sich Fitzek gebessert hat oder nicht, vermag ich nicht mehr sagen zu können. An die Schriftgröße für Sehbehinderte habe ich mich mitterlweile gewöhnt.
Die Handlung? Zumindest das erste Drittel des Buches kommt mir vom Takt her ausgeglichen und perfekt vor.
Danach kehrt er zum Videospieltempo des "Seelenbrechers" zurück und erhebt den Anspruch, jedes Kapitel mit einem Cliffhanger zu schließen. Wie immer übertreibt er es mit den Page-Turner-Zutaten ein wenig.
Fitzek hat es zu einem Markenzeichen gemacht, die übliche Handlung seiner Bücher mit anderen Ebenen zu durchbrechen. So tauchen zum Beispiel alte Bekannte aus anderen Romanen auf. Oder er gibt innerhalb der Handlung schon mal einen Ausblick darauf, was uns im "Augensammler" erwartet, der sechste Roman, der im Sommer 2010 erscheinen wird.
Ein bißchen "Total Recall", ein bißchen "Saw".
Das Ende läßt mich mit einem ratlosen "Achso" zurück. Denn das paßt leider nicht zum Rest der Story.
Fazit: so wie man kopfschüttelnd die "Bild" des Kollegen durchblättert, so werde ich Fitzek weiter lesen. Und sei es nur, um hinterher kritisieren zu können ... :O)