Sportjournalismus ist speziell: Die Entfaltungsmöglichkeiten, die dieses Ressort jungen Journalisten bietet, gepaart mit dem besonderen Erlebnischarakter finden sich so in kaum einem journalistischen Metier. Der Beruf des Sportjournalisten gilt nicht nur denen als Traumberuf, die es werden wollen, sondern auch vielen, die es tatsächlich geworden sind. Zugleich steht der Sportjournalismus aber auch in Verruf. Zu große Nähe bis hin zur völligen Distanzlosigkeit im Umgang mit den Akteuren, unreflektierte Jubel-Berichterstattung, sprachliche Einfalt - das sind die zentralen Vorwürfe. Unter den Bedingungen des radikal ökonomisierten Spitzensports stellt sich eine unbequeme Frage: Ist es überhaupt noch Journalismus, wenn man für das Recht zu berichten bezahlt? Oder übernehmen Medien, die sich die Übertragungsrechte für große Sportereignisse Millionenbeträge kosten lassen, nicht eine Funktion, die eher der PR ähnelt? Von beidem soll in diesem Band, der sich in erster Linie an Berufseinsteiger und Studierende richtet, die Rede sein: Von den Möglichkeiten eines aufregenden Berufes mit viel Gestaltungsfreiheit und voller spannender Begegnungen. Aber auch von Problemen, die einer qualitativ hochwertigen Berichterstattung bisweilen im Wege stehen. Für besondere Authentizität und Praxisnähe sorgen Beiträge namhafter Sportjournalisten, die ungewöhnlich offene Einblicke in ihre Arbeit gewähren.
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