Bislang wurden Boykottdrohungen oder deren Realisierung allzu schnell als - meist politische - Attacken gegen den Sport kritisiert. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass gerade die genaue Berücksichtigung der Anliegen des modernen Sports, insbesondere das friedensmissionarische und sozial-egalitäre Ansinnen, ein Rekurrieren auf die Boykottwaffe nicht nur legitimierte, sondern zuweilen auch erforderlich machte, da nur so die Bewahrung und Entfaltung der internationalen Sportbewegung möglich war. Umgekehrt führte die Nichtberücksichtigung dieser Anliegen die Sportbewegung an den Abgrund. Die Untersuchung vermittelt einerseits die zunehmende Bewusstwerdung des Sachverhalts seitens der Träger des Sports, insbesondere des IOC, andererseits hat bei anderen, für die Entwicklung der Sportbewegung wichtigen Kräften, z.B. der Politik und den Medien, der entsprechende Erkenntnisprozess erst begonnen.
"Mit ihrem Untersuchungsinstrumentarium, ihrer abwägenden Beurteilung und Einordnung der sportpolitischen Einzelereignisse, ihren gehaltvollen Ergebnissen und - nicht zuletzt - ihrer frischen sprachlichen Darstellung, die auch die pointiertwertende Meinungsäußerung nicht scheut, stellt (die Arbeit) eine begrüßenswerte Bereicherung dieser noch immer am Anfang ihrer Entwicklung stehenden Teildisziplin der Sportwissenschaft dar." (Sven Güldenpfennig, Hochschulsport)