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Alpines Sportklettern ist die genussreiche Symbiose aus Bergsteigen und Sportklettern: Perfekter Fels in wildschöner, alpiner Umgebung, die Sicherheit zuverlässiger Bohrhaken und das Abenteuer einer Route von zehn oder fünfzehn Seillängen. Der Gipfel ist nichts, Klettergenuss ist alles. Das alpine Sportklettern hat die vielleicht rasanteste Entwicklung aller Zweige des Alpinismus erlebt. Es existieren nicht nur unzählige neue Routen, sondern auch zahlreiche völlig neu erschlossene Massive. Dieser Band zeigt die schönsten Gebiete und einige der attraktivsten Touren - von den Berchtesgadener…mehr

Produktbeschreibung
Alpines Sportklettern ist die genussreiche Symbiose aus Bergsteigen und Sportklettern: Perfekter Fels in wildschöner, alpiner Umgebung, die Sicherheit zuverlässiger Bohrhaken und das Abenteuer einer Route von zehn oder fünfzehn Seillängen. Der Gipfel ist nichts, Klettergenuss ist alles. Das alpine Sportklettern hat die vielleicht rasanteste Entwicklung aller Zweige des Alpinismus erlebt. Es existieren nicht nur unzählige neue Routen, sondern auch zahlreiche völlig neu erschlossene Massive. Dieser Band zeigt die schönsten Gebiete und einige der attraktivsten Touren - von den Berchtesgadener Alpen bis zum Mont Blanc-Gebiet, von den klassischen Dolomitenwänden zu den Wendenstöcken, von Kalkwänden auf Höhe der Waldgrenze bis zu Granitrissen auf viertausend Meter. Die Recherchen in den besten Felswänden der Alpen erstreckten sich über drei Sommer. Peter Mathis und Malte Roeper haben Dutzende von Seillängen absolviert, Kamera und Diktiergerät an einigen der luftigsten Plätze Euro pas zum Einsatz gebracht und mehr als einmal die Hornhaut ihrer Fingerspitzen durchgeklettert. Das Ergebnis ist der erste Bildband zu diesem Thema überhaupt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.07.2018

Für den Tisch Die Lust auf Berge ist ungebrochen. Der Deutsche Alpenverein zählt mittlerweile rund 1,2 Millionen Mitglieder. Der monumentale Kinofilm "Mountain" von der australischen Regisseurin Jennifer Peedom zieht mit seinen gewaltigen Bilden Menschen auf der ganzen Welt in seinen Bann. Und auch die Bergfotografen Uli Wiesmeier und Peter Mathis zeigen uns aufs Neue ihre Sicht auf die Berge. Schon vor Jahrzehnten setzten Wiesmeier und Mathis schroffe Felsen und sanfte Hügel so in Szene, dass ihre Arbeiten unvergessen blieben: Uli Wiesmeier in seinen Anfängen mit den Aufnahmen von Ausnahmekletterer Stefan Glowacz, Peter Mathis mit seinen vor Pulverschnee stiebenden Fotografien von Freeridern. In ihren jüngsten Bildbänden nähern sich Wiesmeier und Mathis ihrem Lieblingsthema von der künstlerischen Seite, und sie zeigen, wie viel mehr in einem Berg gesehen werden kann als nur der Gipfel.

Uli Wiesmeier, der im bayerischen Oberland aufgewachsen ist und heute in Südtirol lebt, interpretiert 18 Begriffe zum Mythos Berg. Vom Bergsee über die Bergblumen, den Bergtourismus (Schneekanonen, "Eventlocations" und mit Planen vor der Sonneneinstrahlung geschützte Gletscher) bis hin zum Bergtod (zerbeulter Kletterhelm, ausgebrochener Haken). Er kontrastiert die steilen Felstürme der Dolomiten mit den Hochhausspitzen und Betonschluchten Manhattans, die uralten aus Steinen aufgeschichteten Bergdörfer mit den in den 1960er Jahren hochgezogenen Retortenskiorten. Er zeigt die Menschen, die im Notfall als Bergretter Verunglückte bergen, und stellt Bergsteiger neben Aufnahmen der Berge, an denen sie Geschichte geschrieben haben, wie - natürlich - Reinhold Messner neben die Droites-Nordwand, Catherine Destivelle neben den Bonattipfeiler an der Dru und Hansjörg Auer mit einem Fisch in der Hand vor die Marmolata, wo Auer die Route mit dem Namen "Weg durch den Fisch" freesolo, also allein und ohne Sicherungsseil, durchstiegen hat.

Die begleitenden Essays und Interviews, in denen der Journalist und Alpinhistoriker Stefan König in den Dialog mit Uli Wiesmeier tritt, eröffnen auch die Gedankenwelt des Fotografen. Da erfährt der Leser dann auch, weshalb Wiesmeier den Bergblick durch die Fenster der Schlafgemächer fotografiert hat: "Es ist der letzte Blick am Vorabend einer großen Tour, um zu sehen, was einem der Himmel über das Wetter verrät, und es ist der erste Blick am Morgen, um die Prognose des Vortages auf ihre Verlässlichkeit zu prüfen."

Uli Wiesmeier und Stefan König: "Berg . . . Die Alpen in 18 Begriffen". Knesebeck-Verlag, 328 Seiten, 75 Euro.

Das Wetter spielte auch eine ganz erhebliche Rolle bei den Aufnahmen von Peter Mathis: "Schlechtes Wetter ist für die Naturfotografie gutes Wetter." Der Vorarlberger ist deshalb für seinen jüngsten Bildband, der den schlichten Titel "Alpen" trägt, oft bei widrigstem Wetter losgezogen, um seine Bilder zu machen. Als er einmal in den Dolomiten aufstieg, umwaberte ihn ein Wolken-Nebel-Gemisch, aus dem immer wieder Felspartien blitzten, und das schließlich diese spektakuläre Aufnahme der Brentei-Hütte möglich machte, die laut Mathis plötzlich als ein "Leuchtturm in der Brandung auf dem Felsen" auftauchte, wie er es in dem kurzen Text beschreibt, den er der Aufnahme vorangestellt hat. Noch einige solche Geschichten gibt es in dem Band. Auch solche, in denen deutlich wird, wie viel alpinistisches Können der Fotograf mitbringen muss, um samt schwerem Stativ und Mittelformatkamera im Rucksack die besten Standpunkte für seine Aufnahmen zu erreichen. Bergfotografie ist Knochenarbeit, und sie verlangt Leidensfähigkeit. "Ich habe meine Bilder im Kopf, lange bevor ich sie tatsächlich schieße. Ich habe eine Idee und eine Vorstellung, wie ein Bild werden soll. Aber wie es dann tatsächlich wird, ist eine ganz andere Frage", soll Mathis laut Jan Kirsten Biener, von dem das Vorwort stammt, einmal gesagt haben. Denn bei aller Planung und künstlerischen Vorstellungskraft bleiben die gewaltigen Fotografien von Gipfeln und Felswänden Aufnahmen des Moments. Dabei ist der Anspruch hoch: "Ich mache sicher einige gute Bilder im Jahr. Aber darum geht es mir nicht. Ich will immer auf der Suche bleiben, um nicht ein gutes, sondern ein außergewöhnliches Bild zu machen. Eins, das beim Betrachter hängenbleibt, an das man sich erinnern kann", soll Mathis auch einmal gesagt haben. Der Bildband "Alpen" zeigt, dass der Vorarlberger darin Meister ist.

Peter Mathis: "Alpen". Prestel, 176 Seiten, 49,95 Euro.

Gertrude Reinisch und Christine Eberl waren 1994 Teilnehmerinnen der ersten österreichischen Frauenexpedition auf den 8027 Meter hohen Shishapangma, den vierzehnthöchsten Berg der Erde. Zwanzig Jahre später haben die beiden ein Alter erreicht, in dem sie nicht mehr die großen Abenteuer an den höchsten Bergen der Welt suchen. Also erkundeten sie zu Fuß und auf dem Fahrrad ihre Heimat und folgten der Grenze Österreichs mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. "Grenzgänge" nannten sie ihr Projekt, das sie auf 3800 Kilometern in 143 Tagen in acht Länder führte. 154 000 Höhenmeter kamen dabei zusammen; 25 Mal der Mount Everest. Wieder waren sie Vorreiterinnen. Denn sie waren die Ersten, die die Umrundung aus eigener Kraft bewältigten. In ihrem Buch erzählen sie von Begegnungen, Erlebnissen und völlig unbekannten Ecken ihrer Heimat. Das Buch ist Anregung und Tourenführer zugleich, mit praktischen Tipps zu den Routen und Etappen, die etwa in acht Tagen vom Timmelsjoch zum Reschenpass führen oder in zwölf Tagen vom Arlberg zur Zugspitze. Man muss nicht weit fahren, um etwas zu erleben. Gertrude Reinisch und Christine Eberl haben es vorgemacht.

sgr.

Gertrude Reinisch / Christine Eberl: "Grenzgänge". Schall-Verlag, 336 Seiten, zahlreiche Fotos, 35 Euro.

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