Mit etwa 100 Milliarden Neuronen und 100 Billionen Synapsen gehört das menschliche Gehirn zu den komplexesten Systemen im Universum. Seine Funktionen und Möglichkeiten sind auch nach Jahrhunderten intensiver Forschung nur in Ansätzen verstanden. Dieses Buch thematisiert die intensiv diskutierten Fragen: Wie organisiert das Gehirn die Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen aus der Umwelt? Welche Rolle spielt dabei die Sprache? Der Autor verknüpft die neurowissenschaftliche Theorie von Antonio R. Damasio zur neuronalen Wissensrekonstruktion mit der von Ludwig Jäger entworfenen kulturwissenschaftlichen Transkriptionstheorie und ermöglicht so einen innovativen Zugang zur Aufnahme und Rekonstruktion von Wahrnehmung, Wissen und Sprache. Entgegen der verbreiteten Computermetapher wird gezeigt, dass bereits der Abruf von kognitivem Wissen keine bloße Reproduktion, sondern immer wieder ein neuer, kreativer Schaffensprozess ist, der sich niemals gleicht.