Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Linguistik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für romanische Philologie), Veranstaltung: Langue - Pouvoir, Sprache: Deutsch, Abstract: Ja, ich glaube, wenn man von der Linguistik spricht, muss man sich klar sein, dass man von Politik spricht. Und wenn man von Politik spricht, muss man wissen, dass es sich dabei um Sprache handelt.
Bourdieu: Die verborgenen Mechanismen der Macht
Wie das einleitende Motto andeutet, setzt sich diese Arbeit mit der Diskussion um die Spannungen zwischen Sprache und Macht am Beispiel der gegenwärtigen französischen Gesellschaft auseinander. Aus diesem Grunde geht die linguistische Analyse mit einer Untersuchung der sozialen Zusammenhänge einher, in der die Sprache stets stattfindet.
Um in die Thematik aus diachroner Perspektive einzusteigen, befasst sich der erste Abschnitt mit den historisch-politischen Prämissen des heutigen Standardfranzösisch, welches im Folgenden aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen problematisiert wird. Daher umreißt der zweite Teil die Debatte zwischen dem Semiologen Barthes und der Literaturwissenschaftlerin Merlin-Kajman, deren verschiedene Standpunkte sich zwar durch voneinander differierende Konzeptionen von Macht und Sprache auszeichnen, sich indessen in ihrer Radikalität der Kritik entsprechen.
Der Ansatz der soziologischen Perspektive folgt im Hauptteil dieser Arbeit in einer umfassenden Beschäftigung mit den Thesen und praktischen Felderfahrungen Bourdieus. Sein Versuch, die akademischen, unausgesprochenen Voraussetzungen der Sprachanalyse aufzuzeigen und durch Bewusstwerdung aufzubrechen, mündet einerseits in der Idee, dass ein sprachlicher Tausch immer ein ökonomischer Tausch ist. Andererseits zieht dieser Entwurf der Sprache die Konsequenz nach sich, denjenigen, die mit dem wenigsten Kapital ausgestattet sind und deshalb kaum soziale Anerkennung erfahren, Raum für ihre spezifischen Erfahrungen mit der französischen Gesellschaft und Sprache zu geben. Somit ist es neben der wissenschaftlichen Analyse der verschiedenen Sprach- und Machttheorien Anliegen dieser Arbeit, die außerhalb des universitären Diskurs und Duktus formulierten Inhalte und Sprachprodukte darzulegen. Mit dem Ziel, den Bogen zur Merlin-Kajmanschen Beobachtung vom Verschwinden der Sprache zu ziehen, aber auch um die sozialen Hierarchien innerhalb der Sprachbewertung nicht zu reproduzieren, ergründet Teil IV die heutige Jugendkultur Frankreichs am Beispiel der Hip-Hop-Bewegung in ihrem charakteristischen historisch-politischen, sozial-sprachlichen, architektonischen und medial bestimmten Kontext.
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Bourdieu: Die verborgenen Mechanismen der Macht
Wie das einleitende Motto andeutet, setzt sich diese Arbeit mit der Diskussion um die Spannungen zwischen Sprache und Macht am Beispiel der gegenwärtigen französischen Gesellschaft auseinander. Aus diesem Grunde geht die linguistische Analyse mit einer Untersuchung der sozialen Zusammenhänge einher, in der die Sprache stets stattfindet.
Um in die Thematik aus diachroner Perspektive einzusteigen, befasst sich der erste Abschnitt mit den historisch-politischen Prämissen des heutigen Standardfranzösisch, welches im Folgenden aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen problematisiert wird. Daher umreißt der zweite Teil die Debatte zwischen dem Semiologen Barthes und der Literaturwissenschaftlerin Merlin-Kajman, deren verschiedene Standpunkte sich zwar durch voneinander differierende Konzeptionen von Macht und Sprache auszeichnen, sich indessen in ihrer Radikalität der Kritik entsprechen.
Der Ansatz der soziologischen Perspektive folgt im Hauptteil dieser Arbeit in einer umfassenden Beschäftigung mit den Thesen und praktischen Felderfahrungen Bourdieus. Sein Versuch, die akademischen, unausgesprochenen Voraussetzungen der Sprachanalyse aufzuzeigen und durch Bewusstwerdung aufzubrechen, mündet einerseits in der Idee, dass ein sprachlicher Tausch immer ein ökonomischer Tausch ist. Andererseits zieht dieser Entwurf der Sprache die Konsequenz nach sich, denjenigen, die mit dem wenigsten Kapital ausgestattet sind und deshalb kaum soziale Anerkennung erfahren, Raum für ihre spezifischen Erfahrungen mit der französischen Gesellschaft und Sprache zu geben. Somit ist es neben der wissenschaftlichen Analyse der verschiedenen Sprach- und Machttheorien Anliegen dieser Arbeit, die außerhalb des universitären Diskurs und Duktus formulierten Inhalte und Sprachprodukte darzulegen. Mit dem Ziel, den Bogen zur Merlin-Kajmanschen Beobachtung vom Verschwinden der Sprache zu ziehen, aber auch um die sozialen Hierarchien innerhalb der Sprachbewertung nicht zu reproduzieren, ergründet Teil IV die heutige Jugendkultur Frankreichs am Beispiel der Hip-Hop-Bewegung in ihrem charakteristischen historisch-politischen, sozial-sprachlichen, architektonischen und medial bestimmten Kontext.
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