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Medien transportieren politische Botschaften, prägen und formen sie aber auch. Wie hat sich diese Wechselwirkung im Lauf der Jahrhunderte verändert? Welche Medien erlauben welche Form der politischen Kommunikation? Welchen Einfluss nehmen die jeweiligen Sprachen und Regeln der Medien auf die Vermittlung von Politik? Die Beiträge des Bandes untersuchen diese Medialität des Politischen in einem weiten historischen Bogen, der von der Antike bis in die Gegenwart führt. Das Spektrum der Medien reicht von Sprache, Gestik und Mimik über Bilder, Skulpturen und Denkmäler bis zu den neuzeitlichen…mehr

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Produktbeschreibung
Medien transportieren politische Botschaften, prägen und formen sie aber auch. Wie hat sich diese Wechselwirkung im Lauf der Jahrhunderte verändert? Welche Medien erlauben welche Form der politischen Kommunikation? Welchen Einfluss nehmen die jeweiligen Sprachen und Regeln der Medien auf die Vermittlung von Politik?
Die Beiträge des Bandes untersuchen diese Medialität des Politischen in einem weiten historischen Bogen, der von der Antike bis in die Gegenwart führt. Das Spektrum der Medien reicht von Sprache, Gestik und Mimik über Bilder, Skulpturen und Denkmäler bis zu den neuzeitlichen Massenmedien Fotografie, Film, Radio und Fernsehen. Geschichts-, literatur- und medienwissenschaftliche Perspektiven leuchten so die Dimensionen politischer Kommunikation in der Geschichte aus.

Mit Beiträgen von Ute Frevert (Bielefeld), Klaus Schreiner (Bielefeld), Jan-Dirk Müller (München), Michael Schilling (Magdeburg), Ludwig Jäger (Aachen), Jörg Bergmann (Bielefeld), Jörg Requate (Bielefeld),Jurij Murasov (Konstanz), Michael Diers (Berlin), Wolfgang Beilenhoff (Bochum), Bettina Brandt (Bielefeld), Hans-Jürgen Bucher (Trier), Wolfgang Braungart (Bielefeld).
Autorenporträt
Ute Frevert, geb. 1954, ist Historikerin und Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, Berlin. Sie hat Professuren an der Yale University sowie an den Universitäten Bielefeld, Konstanz und Berlin inne.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.09.2004

Teile und herrsche
Ein Sammelband untersucht das Verhältnis von Medien und Politik
In Zeiten von Medienkanzlern und Guidomobilen ist die Kolonisation des Politischen durch das Mediale so flagrant, dass sie die höheren Weihen begrifflicher Etikettierung verdient: Der Begriff „Mediokratie” will sagen, dass die Politik, die sich einst der Medien bediente, um Herrschaft auszuüben, selbst in die Herrschaft der Medien geraten ist. Neuerlich hat sich diese Tendenz zugespitzt und zu einem nebulösen Raum politischer Kommunikation geführt. Wer beherrscht hier wen auf welche Weise?
Der Sammelband „Sprachen des Politischen” sucht die Antwort auf diese Frage in einem historischen Ansatz, der mediengeschichtliche und medienästhetische Perspektiven geschickt kombiniert. Er zeichnet eine Passage, die von Kaiser Maximilian I., der den Buchdruck gezielt zur Herrschaftserweiterung nutzte, über die Flugschriften des 30jährigen Krieges ins 19. Jahrhundert führt: Mit der Kommerzialisierung von Zeitungen bildet sich eine Öffentlichkeit heraus, in der die Medien als „vierte Macht” figurieren. Die neuen Machtverhältnisse spiegeln sich im 20. Jahrhundert in spektakulären Duellen zwischen Politikern und Medienmogulen wieder, führen aber nie zu einem einseitigen Abhängigkeitsverhältnis, wie Hans-Jürgen Buchers Blick in die bundesrepublikanische Aktualität zeigt: Die zunehmend diffuse, weil multimediale politische Kommunikation gründet auf dem Prinzip des Leistungsaustauschs zwischen Politikern und Medien.
In einem fulminanten theoretischen Entwurf führt Ludwig Jäger die verwirrende Vielfalt der Medien schließlich wieder zu ihrem Ursprungsmedium, der Sprache, zurück, die als Metamedium zwischen den verschiedenen Kanälen vermitteln kann, weil sie in fast alle Nischen politischer Kommunikation vordringt. Dass er sich jenseits kulturwissenschaftlicher Abgrenzungsrhetorik im Zuge von iconic und agentive turn eine Rückkehr zur Sprache erlaubt, verleiht dem konzeptionell überzeugenden Sammelband Form und Stil. THOMAS THIEL
UTE FREVERT, WOLFGANG BRAUNGART (Hrsg.): Sprachen des Politischen. Medien und Medialität in der Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. 371 Seiten, 26, 90 Euro.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In diesem von Ute Frevert und Wolfgang Braungart herausgegebenen Sammelband zur Geschichte des Verhältnisses von Medien und Politik hat Rezensent Thomas Thiel vor allem der Beitrag von Ludwig Jäger gefallen, der in einem "fulminanten theoretischen Entwurf" die "verwirrende Vielfalt der Medien" schließlich wieder "zu ihrem Ursprungsmedium, der Sprache", zurückführe - die als "Metamedium" zwischen den verschiedenen Kanälen vermitteln könne, weil sie "in fast alle Nischen politischer Kommunikation" vordringe. Dass er sich "jenseits kulturwissenschaftlicher Abgrenzungsrhetorik" im Zuge von iconic und agentive turn eine solche Rückkehr zur Sprache erlaubt, verleihe diesem "konzeptionell überzeugenden" Sammelband "Form und Stil". Zudem lobt Thiel den historischen Ansatz des Bandes, der mediengeschichtliche und medienästhetische Perspektiven geschickt kombiniere. So zeichne der Band dann eine Entwicklung nach, die von Kaiser Maximilian I., der den Buchdruck gezielt zur Herrschaftserweiterung nutzte, über die Flugschriften des dreißigjährigen Krieges ins 19. Jahrhundert und bis heute reicht.

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