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In diesem Buch wird der Vorschlag gemacht, Fremdsprachenunterricht und Fremdsprachenkurse durch Lerner-Tandems zu ergänzen – nicht: zu ersetzen! Tandems sind Gruppen aus (klassisch) zwei Lernenden mit komplementären Aufgaben. Beim Sprachen-Tandem sollte jeweils ein Lernender die Zielsprache des anderen auf muttersprachlichem Niveau sprechen. Bei Tandem-Treffen von Angesicht zu Angesicht, dem klassischen Präsenzmodell, wird ein für beide interessantes Thema erst eine Zeitlang in der einen, dann ebenso lang in der anderen Sprache besprochen, wobei der Fremdsprachen-lernende evtl. vom…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Buch wird der Vorschlag gemacht, Fremdsprachenunterricht und Fremdsprachenkurse durch Lerner-Tandems zu ergänzen – nicht: zu ersetzen! Tandems sind Gruppen aus (klassisch) zwei Lernenden mit komplementären Aufgaben. Beim Sprachen-Tandem sollte jeweils ein Lernender die Zielsprache des anderen auf muttersprachlichem Niveau sprechen. Bei Tandem-Treffen von Angesicht zu Angesicht, dem klassischen Präsenzmodell, wird ein für beide interessantes Thema erst eine Zeitlang in der einen, dann ebenso lang in der anderen Sprache besprochen, wobei der Fremdsprachen-lernende evtl. vom muttersprachlichen Sprecher korrigiert wird und nach Bedarf sprachliche Erläuterungen erhält. Wie das im Einzelnen abläuft, machen beide miteinander aus, denn sie sind ein autonomes Team. Entsprechendes gilt für elektronische Tandems. Damit es gut läuft, sind grundlegende Informationen nötig, die in diesem Buch gegeben werden. Heute wissen wir: Ein größerer Anteil selbst gesteuerter, eigenaktiver Tätigkeiten macht das Lernen effizienter und dauerhafter, auch in Deutsch und Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache. Bei solchen Aktivitäten erweist sich jedoch nicht nur das Fremdsprachenlernen als erfolgreicher, sondern auch Muttersprachler profitieren vom Vergleich ihrer Sprache (hier Deutsch) mit einer anderen Sprache und ebenso von der Reflexion und dem Wissen über die eigene Sprache, denn dies wird ihnen ja im Tandem von Partnern abverlangt. Bildungseinrichtungen tun gut daran, die Lernenden als lernkompetent anzunehmen und ihnen Mitverantwortung für ihr Lernen zuzutrauen, zum Beispiel per Tandem. Das Buch richtet sich an Betreuende von Tandems und an autonome (erwachsene) Tandem-Paare, in denen ein Sprecher deutschsprachig ist. Die Darstellung ist praxisorientiert, aber nicht ohne Reflexion. Behandelt werden – neu in der Tandem-Diskussion – theoretische Grundlagen des Tandem-Lernens wie konstruktivistische Ansätze, subjektive Theorien, metakognitive Fähigkeiten, soziale Dimensionen der Identität und das Face-Konzept. Damit steht das Tandem-Lernen im Lernkontext und im Kontext der beteiligten Persönlichkeiten. Das Wissen um Hintergründe erleichtert die Arbeit ein gutes Stück.