Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Komponenten, die eine europäische Identität bilden, sind bislang noch umstritten. Im Vergleich zur nationalen Identität schneidet die europäische Identität schlecht ab und lässt an der Existenz dieser zweifeln, weil Europäer sich eher deutsch, britisch oder dänisch (d.h. mit ihrem Land verbunden) als europäisch fühlen. Die Bürger der EU sind jedoch die Wurzeln des gesamten Systems. Ohne eine gemeinsame europäische Identität basiert die Zusammenarbeit der Nationalstaaten auf geschriebenen Verträgen und Kontakten zwischen den Regierungschefs, welche ihre Staaten vertreten, jedoch nicht die Ansichten ihrer Bürger über die EU. Sollte der Wunsch nach einem gemeinsam handelnden Europa nicht von den Bürgern kommen und dann von den Politikern erkannt, aufgenommen und umgesetzt werden und nicht andersherum? Ist der verbissene Versuch den Bürgern diese Identität einzutrichtern von Anfang an zum Scheitern verurteilt? Menschen leben Werte und wenn man die EU als Werte- und Glaubensgemeinschaft und nicht nur als politische Ebene betrachtet, so braucht die EU Träger ihrer Werte, wobei alleine Politiker bei Weitem nicht reichen. Das Motto der europäischen Union lautet: Einheit durch Vielfalt. Doch hindert genau diese Vielfalt an Kulturen und somit Sprachen die Bürger der EU daran sich europäisch zu fühlen oder ist es der Schlüssel zur Identifikation? Die EU- Identität hat eine bedeutsame Relevanz in der EU-Politik. Kurz nach den Wahlen des europäischen Parlaments, bei denen die antieuropäischen und rechtsradikalen Parteien in Frankreich (FN 25,4%) und Großbritannien (UKIP 28 %) gewonnen haben, ist das Thema des Euroskeptizismus aktueller denn je. Genau diese beiden Länder sind dafür bekannt, selten eine andere Sprache neben der Muttersprache zu sprechen. Der nationalen Denkweise kann nur mit einem europäischen Zusammengehörigkeitsgefühl bzw. Denken entgegengesteuert werden. Mit der Verifizierung der Hypothese: "Berliner Gymnasiasten, die zweisprachig aufgewachsen sind oder mehr als zwei Fremdsprachen beherrschen, haben eher eine Europäische(s) Identität/ Zugehörigkeitsgefühl als Berliner Gymnasiasten, die zusätzlich zur Muttersprache nur eine Fremdsprache können." würde eine wichtige Erkenntnis zur Bekämpfung des harten Euroskeptizismus bzw. die Richtung der Gegenmaßnahmen gewonnen werden. Dies wird im Rahmen dieser Arbeit untersucht.
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